Bild nicht mehr verfügbar.

Die strafrechtliche Verfolgung von Lesben und Schwulen gehört zur jüngsten Vergangenheit Russlands. Der Patriarch Kyrill (ganz links) hat sich nun gegen die immanente Diskriminierung ausgesprochen.

Foto: APA/AP

Moskau - Die russisch-orthodoxe Kirche betrachtet Homosexualität weiterhin als Sünde, spricht sich aber gegen die Diskriminierung lesbischer Frauen und schwuler Männer aus. Sie sollten wegen ihrer "persönlichen Entscheidung" auch nicht strafrechtlich verfolgt werden, erklärte Patriarch Kyrill. Eine Ehe gleichgeschlechtlicher Paare schloss er aber aus. Kyrill äußerte sich bei einem Treffen mit dem Generalsekretär des Europarats, Thorbjörn Jagland, zum Thema Homosexualität.

Strafrechltiche Verfolgung einst Usus

In Russland sind Vorurteile gegen Homosexuelle weit verbreitet. Der Moskauer Oberbürgermeister Juri Luschkow hat Homosexualität als "satanisch" bezeichnet und Homosexuelle für die Verbreitung von Aids verantwortlich gemacht. Die strafrechtliche Verfolgung Homosexueller wurde in Russland erst 1993 beendet. Lesben- und Schwulen-Demonstrationen sind in Moskau verboten, Gewalt gegen Homosexuelle nicht selten. (APA/Ag.)