Mailand - Bis Mittwoch muss die Unternehmerfamilie Burani, Mehrheitsaktionärin des Pleite-Modeimperiums Mariella Burani Fashion Group (MBFG), der Deutschen Bank 50 Mio. Euro überweisen. Gelingt das nicht, drohen Zwangsverwaltung oder Konkurs. Die 50 Mio. Euro sind Teil der Kapitalerhöhung, die für die Rettung des hochverschuldeten Konzerns nötig sind. Gläubigerbanken wie UniCredit Group, Intesa Sanpaolo, Banco Popolare würden weitere 50 für eine Kapitaloperation freimachen, heißt es in Bankenkreisen.

60 Prozent der Gläubiger haben der Rettung des Unternehmens zugestimmt, sollte die Familie bei der Kapitalerhöhung mitmachen. Offen ist, ob sie noch über genügend liquide Mittel bzw. Kredite verfügt. Bei 750 Mio. Euro Umsatz machen die Schulden mehr als die Hälfte aus. Die MBFG-Titel sind seit Monaten vom Börsenhandel ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Kursmanipulation.

MBFG hatte durch die Strategie des "leistbaren Luxus" zuletzt großen Erfolg gehabt. Sie hatte vor der Finanzkrise viele Zukäufe getätigt. Die Mehrheitsbeteiligung beim ös-terreichischen Modehaus Don Gil hatte sie rechtzeitig abgegeben und sich mit einer Minderheit begnügt. Unter anderem gehört ihr das deutsche Modehaus Rene Lezard, das für den Konzern Willi Bogner in Lizenz Kindermode fertigt. (tkb, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 22.12.2009)