Birmingham- Autismus und Entwicklungsstörungen treten einer Studie der University of Alabama in Birmingham und des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge immer häufiger auf. Fast ein Prozent der achtjährigen US-Kinder leidet demnach an einer solchen Erkrankung. Warum die Zahl dieser Störungen zunimmt, ist bisher nicht erforscht - wenn es tatsächlich ein Anstieg der Fälle und nicht nur entsprechend lautender Diagnosen ist; dies konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. 

Vor allem Jungen sind von autistischen Störungen betroffen. Bei ihnen konnten die Forscher eine Zunahme von 60 Prozent erheben, während diese bei Mädchen nur 48 Prozent betrug. Im Gesamtverhältnis leidet nur eines von 315 Mädchen an solchen Störungen, während es bei den Jungen einer von 70 ist.

Die Studie (die Zahlen gelten für das Jahr 2006) diskutiert mögliche Faktoren, die zu einem Anstieg solcher Störungen geführt haben. Zudem wird der Begriff von autistischen Störungen breiter als bisher gefasst. Die sprunghafte Zunahme von solchen Störungen könnte also auch darin liegen, dass Mediziner Kinder häufiger so diagnostizieren. Dass es allerdings tatsächlich zu einem Anstieg solcher Störungen gekommen ist, will man beim CDC nicht ausschließen. Experten gehen bisher davon aus, dass für die Entstehung solcher Erkrankungen eine Mischung von genetischen und Umweltfaktoren verantwortlich ist.

Appell

Frühkindlicher Autismus und das Asperger-Syndrom (kindlicher Autismus) sind Entwicklungsstörungen oder Veränderungen in der Sozialisation, Kommunikation und im Verhalten. "Die neuen Studienergebnisse, die im "Morbitity and Mortality Weekly Report" publiziert wurden, machen klar, dass jene, die von diesen Störungen betroffen sind, dringend Hilfe von Sozial- und Erziehungsdiensten brauchen", so Studien Co-Autorin Beverly Mulvihill.

"Es gibt einen dramatischen Anstieg der Zahl der Kinder, die mit der Diagnose Autismus oder ähnlicher Aufmerksamkeitsstörungen beurteilt werden", so Mulvihill. "Es ist nicht klar, was zu diesem Anstieg geführt hat", erklärt die Forscherin. "Wir wissen, dass gemeinschaftliches Bestreben nötig ist, um das Leben von Familien zu verbessern, deren Kinder davon betroffen sind." (pte/red)