Wer Kopfschmerzen bei 3D-Filmen vermeiden will, sollte sich an den von der Kamera vorgezeichneten Blickweg halten und nur die scharf dargestellten Objekte ansehen

Foto: avatarmovie.com

Mit 3D-Filmen versuchen Hollywood-Studios und Kinobetreiber seit einiger Zeit die Menschen wieder stärker vor die Leinwände zu locken. Vor allem James Camerons Bombast-Produktion Avatar, die am 18. Dezember angelaufen ist, dürfte einen neuen Boom an 3D-Abenteuern auslösen. Einigen Personen wird das Filmerlebnis in der dritten Dimension jedoch durch Kopfschmerzen verleidet. Das muss allerdings nicht sein.

Unscharfe Objekte

Die Kopfschmerzen resultieren laut dem Blog Shadowlocked.com vermutlich daraus, indem ein Zuseher versucht auf ein Objekt zu fokussieren, das sich etwa im Vordergrund befindet jedoch nur unscharf gezeigt wird. Um die Aufmerksamkeit des Sehers auf ein bestimmtes Objekt zu lenken und die dreidimensionale Illusion noch zu verstärken, hat Regisseur Cameron in vielen Szenen nur einzelne Objekte oder Personen scharf gezeigt. Das "gelernte" Horror- und Actionfilm-Publikum weiß jedoch, dass in einem unscharf gezeigten Hintergrund oft Gefahr lauert. Auch Cameron lässt den Zuseher in mehreren Szenen bereits die Gefahr voraussehen, die auf die ahnungslosen Protagonisten zukommt. In der Realität könnten die Augen den Fokus zwischen Objekten im Vorder- und im Hintergrund wechseln. Dass das im Film nicht möglich ist, durch die Dreidimensionalität jedoch dem Hirn als real vorgespielt wird, scheint uns zu verwirren und bei manchen Personen Kopfschmerzen zu verursachen.

An den Blick der Kamera halten

Um aufgrund dieser Konfusion Kopfschmerzen vermeiden zu können, wird dem Publikum empfohlen sich an den von der Kamera vorgezeichneten Weg des Films zu halten und nur jene Objekte tatsächlich anzusehen, die scharf gezeigt werden. Das mag zwar gerade bei einem Film wie Avatar schwer fallen, dessen unglaublich detailreiche Szenen dazu einladen, den Blick schweifen zu lassen. Doch wer sich daran hält, kann den Film ohne Kopfweh oder Schwindel genießen. Zudem kann es auch helfen, genau in der Mitte der Reihen zu sitzen, da man so das Bild präsentiert bekommt, das die Kamera aufgenommen hat.

Wermutstropfen

3D-Filme wie Avatar wird es in den nächsten Jahren sicherlich zahlreiche geben. Wer etwa schon einen Blick auf die Trailer von Tim Burtons Alice in Wonderland geworfen hat, kann sich auch hier auf ein detailreiches Spektakel in 3D gefasst machen. Der Wermutstropfen dabei ist, dass Tiefenunschärfe (auch Bokeh genannt) als dramaturgisches Stilmittel in diesen Filmen nicht mehr so effektvoll eingesetzt werden kann. Wer dreidimensionale Filme trotzdem als unangenehm für die Augen empfindet, kann sie sich aber immerhin auch in 2D ansehen. (br)