Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Frank May

Sie fuhren bereits mit drei Liter Sprit 100 km weit (VW, Audi) oder verbrauchten an die 20 Prozent weniger Benzin als die Konkurrenz, wie etwa die Eta-Motoren von BMW (relativ langsam laufende großvolumige Motoren mit extrem hoher Verdichtung). Alle floppten, weil zwar die Ingenieure, aber noch nicht die Menschen für die tollen Konzepte reif waren.

Daraus haben die Autohersteller gelernt. Heute gehen sie andersrum an die Sache ran, was man am Beispiel Elektromobilität sehr gut sieht. Kernpunkt des Denkens ist die weltweite demografische und geografische Entwicklung der kommenden Jahrzehnte. Die große Entwicklung heißt nämlich Megacitys. Dort wird künftig der Großteil der Menschheit leben - und damit auch der Großteil der Autokundschaft.

Dort muss das Virus Automobil rechtzeitig verbreitet werden, das Automobil ist nämlich umso eher verzichtbar oder sogar überflüssig, je dichter ein Ballungsraum besiedelt ist, denn dort lässt sich der öffentliche Verkehr sehr attraktiv und kostengünstig gestalten.

Deshalb stellt das Elektroauto für die Autohersteller eine so zwingende Perspektive zum eigenen Überleben dar, weil es aufgrund seiner größten Schwäche, der geringen Reichweite, dort am ehesten als ideal verkauft werden kann. Das zweite wichtige Argument ist natürlich, dass E-Autos lokal keine Emissionen hervorrufen. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/18.12.2009)