Washington - Diese Entscheidung kommt nicht völlig überraschend: Für die Redaktion des US-amerikanischen Wissenschaftsmagazins "Science" - neben dem britischen Konkurrenzorgan "Nature" das wichtigste wissenschaftliche Fachjournal der Welt - stellt die detaillierte Auswertung des "Ardi"-Skeletts den wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres 2009 dar.

Zur Erinnerung: Anfang Oktober legten Forschergruppen aus der halben Welt (natürlich in "Science") detaillierte Analysen des 4,4 Millionen Jahre alten Ardipithecus ramidus vor - unseren bislang ältesten Vorfahren. In 15-jähriger Knochenarbeit (Ardi war bereits 1995 entdeckt worden) fanden die Forscher unter anderem heraus, dass sich Ardi gründlich von heutigen Menschenaffen unterschied, zwar bereits aufrecht ging, aber noch sehr "primitive" Füße (inklusive Greifzeh) hatte.

Auf den Plätzen landeten die Entdeckung neuer Pulsare, der Nachweis von Eis auf der Mondoberfläche, die Reparatur des Hubble-Weltraumteleskops, der Mäuse-"Jungmacher" Rapamycin und neue Gentherapien. Die "Nature"-Liste folgt nächste Woche. Man darf vermuten, dass sie eher Entdeckungen enthalten wird, die in "Nature" publiziert wurden. (tasch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18. Dezember 2009)