Kopenhagen - Viele Nichtregierungsorganisationen, die sich in der ersten Woche im Bella Center tummelten, mussten am Donnerstag draußen bleiben. Nur noch 300 von ihnen seien zugelassen, sagt Berhard Obermayer von Greenpeace Österreich. Das Climate Action Network, dem rund 450 Organisationen angehören, durfte 54 Vertreter schicken. Von Greenpeace International ist es eine Person. Viele NGOs werfen dem für die Organisation zuständigen UNFCCC vor, die Konferenz schlecht organisiert zu haben und die Zivilgesellschaft ausschließen zu wollen.

Von den Restriktionen habe man erst spät am Vorabend erfahren, sagt Obermayer. Zunächst sei man von 1000 Personen ausgegangen. Die Angaben seien stündlich geändert worden. "Viele NGOs vor allem aus dem Süden haben für ein Jahresbudget hier jemanden hingeschickt." Die stünden jetzt draußen. "Eine Riesensauerei."

Die Vereinten Nationen begründen das Vorgehen mit der begrenzten Kapazität des Konferenzzentrums. Etwa 15.000 Menschen passen hinein. Viel mehr haben sich registrieren lassen. Schon das hatte Kritik von Aktivisten und Journalisten ausgelöst. Ebenso das Organisationschaos vor den Toren des Bella Centers zu Beginn der zweiten Woche, wo hunderte Menschen stundenlang darauf warteten, hineingelassen zu werden.

Am Donnerstag hatten die UN-Organisatoren zunächst auch versucht, die Journalisten aus der Haupthalle und den Delegationsräumen fernzuhalten. Zu Pressekonferenzen sollten die Medienvertreter unter Begleitung in Gruppen gebracht werden. Zuvor sollten sie durch eine Sicherheitsschleuse gehen, die im Pressezentrum aufgebaut wurde. Der Plan wurde am späten Vormittag wieder rückgängig gemacht. (raa/ DER STANDARD, Printausgabe, 18.12.2009)