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Hongkongs Verwaltungschef Donald Tsang Yam-kuen (links) und Chinas Vize-Premier Li Keqian bei der feierlichen Zeremonie zum Baubeginn. Im Hintergrund eine grafische Darstellung der geplanten Seebrücke.

Foto: APA/EPA/HONG KONG GOVERNMENT INFORMATION

Peking - Die längste Meeresbrücke der Welt soll künftig das chinesische Festland mit den Sonderverwaltungszonen Macao und Hongkong verbinden. Chinas Vizepremierminister Li Keqiang eröffnete am Dienstag in der Stadt Zhuhai offiziell die Arbeiten.

"Der Bau der Brücke ist ein Meilenstein", sagte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. "Es ist ein großer Schritt für Hongkong, Macao und das Perlenfluss-Delta, um die globale Rezession zu bewältigen, Investitionen anzukurbeln und die Menschen zu inspirieren."

Die Architekten haben die Brücke in Form eines Ypsilons geplant. Sie soll die Mündung des Perlenflusses überspannen und insgesamt 50 Kilometer lang sein. 35 Kilometer führen nach den Plänen über Wasser. Die Brücke soll Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde, Erdbeben bis zur Stärke acht und Kollisionen mit bis zu 300.000 Tonnen schweren Schiffen widerstehen. 2016 soll die Konstruktion eingeweiht werden.

Kritik von Umweltschützern

In das kühne Bauwerk werden nach Angaben von Xinhua schätzungsweise 10,7 Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) fließen. Die drei Regionen, die mit der Brücke verbunden werden, sollen sich die Kosten teilen. Umweltschützer kritisieren das Projekt, weil sie fürchten, dass die Bauarbeiten Delfine von ihren Futterplätzen vertreiben könnten.

Mit 38,6 Kilometern Länge gilt die auf zahlreichen Pfeilern ruhende Balkenbrücke Pontchartrain bei New Orleans (US-Bundesstaat Louisiana) seit 1956 noch als längste Brücke der Welt. Zwar ist der in Bangkok gebaute "Bang Na Expressway" mit 54 Kilometern noch länger. Allerdings handelt es sich eher um eine Hochstraße als um eine Brücke im eigentlichen Sinn. (red/APA)