Weihnachten kommt, und alles wird gut. Auch wirtschaftlich; wir sind ja auf bestem Wege. Die Regierung wird - nachdem der Steuerzahler erneut ernsthaft viel Geld in die Kärntner Hypo pumpen muss und nun die ganze Bank am Hals hat - "CSI Hypo Alpe Adria" spielen und in forensischer Manier "jeden Beleg fünfmal umdrehen". Besser zu spät als nie.

Freilich könnte die Causa Hypo auch ein Fall für die forensische Psychiatrie werden. Meldungen aus Kärnten deuten zumindest auf höchstgradige Verwirrung hin. Landeschef Dörfler führte beim Verhandeln einen "monetären Abwehrkampf" gegen Wien, bevor er verstand, worum es geht. Und BZÖ-Chef Scheuch findet, "das Volk müsste sich eigentlich bei den Kärntner Politikern bedanken, weil zweimal ein gutes Geschäft" mit der Bank gemacht wurde (bei Verkauf und Verstaatlichung). Danke, danke vielmals.

Dank auch gleich an die ExBankchefs Kulterer und Co. Wie sagte ein Anwalt einst über sie? "Man sollte diskutieren, ob das Denkmal, das man den beiden größten Wirtschaftskapitänen des Landes setzt, gleich hoch oder höher als der Lindwurm ausfallen sollte." Höher, bitte. (Renate Graber, DER STANDARD, Printausgabe, 16.12.2009)