Fehlerszenarien ermöglichen es, die Folgen von Ausfällen gefahrlos zur simulieren und zu trainieren.

Foto: Siemens

Wasserversorgungsnetze, die oft einige Tausend Kilometer lang sind, erfordern ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Pumpen, Motoren und Ventilen sowie der Automatisierungstechnik mit intelligenter Steuerungssoftware. Die Megacity London etwa verfügt über ein 4.800 km langes Pipelinesystem. Planung, Realisierung und Betriebsführung solcher Netze werden zur Herausforderung, denn Abstimmungsprobleme zwischen Prozess- und Automatisierungstechnik sind hier keine Seltenheit. Mit einem neuen Wassermanagementsystem von Siemens können die Ströme in Leitungen und Kanälen berechnet, simuliert und effizient gesteuert werden. Fehlerszenarien ermöglichen es, die Folgen von Ausfällen, etwa von Pumpen oder Ventilen, gefahrlos zur simulieren und zu trainieren. 

Virtuelles Engineering

Die engmaschige Vernetzung in riesigen Netzen führt dazu, dass es ohne EDV-Unterstützung kaum möglich wäre, die Auswirkungen von Bedienvorgängen auf Druck- und Durchflussverhältnisse einzuschätzen. Wenn etwa während einer Modernisierung oder Erweiterung eine Rohrleitung gesperrt wird, kann das zum Beispiel zu einem Anstieg des Wasserdrucks in benachbarten Rohren führen. Um solche Probleme zu vermeiden, wird die Automatisierungstechnik eines Wassernetzes auf Basis eines virtuellem Prozessmodells entwickelt und verfeinert, bis die Automatisierungstechnik und das Wassernetz perfekt aufeinander abgestimmt sind - noch bevor die ersten Baumaßnahmen erfolgen. Ebenso wie in der Industrie verkürzt das virtuelle Engineering auch hier die Entwicklungszeiten, senkt die Kosten und beugt kostenintensiven Betriebsausfällen vor.