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Harald Dobernig (li), Josef Martinz (re) und Landeshäuptling Gerhard Dörfler.

Foto: AP/Eggenberger

Klagenfurt - Wenige Stunden nach Ende der Marathonsitzung zur Rettung der finanzmaroden Hypo Group Alpe Adria in Wien haben die Kärntner Verhandler in Klagenfurt ihren Finanzierungsplan präsentiert. Das Land muss 200 Mio. Euro beisteuern, laut Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B) muss das Geld bis 30. Juni 2010 fließen.

50 Millionen Ergänzungskapital, das Kärnten in der Hypo hat, werden in Eigenkapital der Bank umgewandelt. Für den Rest muss das Land Zwischenfinanzierungen finden: rund 104 Mio. werden mit den zu erwartenden Haftungsprovisionen besichert. Derzeit haftet das Land noch für rund 18 Mrd. Euro. Diese Summe soll bis 2017 auf Null abgeschichtet sein. Bis 2014 machen die Provisionen laut Dörfler knapp 65 Mio. Euro aus. Bis 2017 sollen noch einmal rund 40 Mio. hereinkommen.

Die ausstehenden 46 Mio. Euro wird die Landesholding, die bisher die Hypoanteile verwaltet hat, aufbringen. In welcher Form, werde erst von Experten geprüft, sagte Holding-Aufsichtsratschef Josef Martinz (V). Das Land hat sich außerdem dazu verpflichtet, der Hypo weiterhin als "Hausbank" treuzubleiben. Aus diesem Titel errechnet sich ein Gesamtbeitrag Kärntens für die Liquidität der Bank von 227 Mio. Euro.

Zwischendurch hatte es während der Verhandlungen auch geheißen, das Land müsste die Hypo-Tochter KHBAG, zu der unter anderem das Schlosshotel Velden gehört, samt deren Schulden übernehmen. Dieser Deal wäre mit 100 Mio. Euro bewertet worden. Diese Thema ist offenbar ebenso vom Tisch wie ein "Notverkauf" von Anteilen, welche die Kelag an der Verbund-Tochter Austrian Hydro Power (AHP) besitzt. Ebenso unangetastet blieb das Kernkapital des mit 500 Mio. Euro dotierten Zukunftsfonds, was Dörfler und Martinz sichtlich freute. (APA)