Selbst ist die Frau, dachte sich die Partnerin nach dem Kindergarten-Informationsabend. Dort wurde eine Experimentierstunde für die Kinder präsentiert. Das Negative daran: Erstens ist der Kurs unverschämt teuer. Und zweitens: Im Kindergarten arbeiten nur Frauen. Den einzigen Mann, den die Tochter dort dann in Aktion sieht, ist - richtig! - der Experimentier-Kursleiter. Typisch. Nun soll zu Hause auch geforscht werden. Nicht so einfach, wenn man zwei linke Hände hat.

Retter in der Not ist die Serie Richtig Clever!. Jedes Buch widmet sich einem Thema: Experimente mit Licht und Schatten oder Experimente rund ums Bauen. Bei Letzterem wird gezeigt, wie Lehmziegel gefertigt werden. Die Anleitung ist so einfach, dass es auch Papa versteht. Neben der Beschreibung helfen erklärende Zeichnungen. Beispiele aus der Praxis werden mitgeliefert. Die Experimente sind für Kinder ab dem fünften Lebensjahr gedacht, sie sind unkompliziert und schnell umsetzbar. Hier geht es um grundsätzliches Verstehen, nicht darum, gleich bei der Chemieolympiade zu starten. Warum werden Häuser gedämmt? Wie funktioniert ein Staudamm? Die Beispiele zeigen, dass es sich nicht bei jedem Experiment empfiehlt, es in der Wohnung zu versuchen. Aber das wäre beim Thema "Bauen" auch viel verlangt. Für jene, die Angst vor Schmutz haben: Der nächste Sommer kommt bestimmt - oder Sie greifen zu einem anderen Serienteil. Auswahl gibt es ja genug. (Peter Mayr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12./13.12.2009)