Die Blogger von Valleywag hat eine Auswahl ihrer liebsten Zuckerberg-Fotos veröffentlicht - ob das andere User Zuckerberg nachmachen wollen, ist fraglich

Screenshot: Valleywag

Als CEO von Facebook, dem größten Social Network, hat sich Mitgründer Mark Zuckerberg nun offenbar gedacht, dass er den Nutzern ein Vorbild sein sollte und hat sich auf seiner eigenen Facebook-Seite zu mehr Offenheit bekannt. Immerhin schreibt er in seinem Facebook-Profil über sich: "i'm trying to make the world a more open place." Der Kritik auf die neuen Datenschutzeinstellungen folgend hat Zuckerberg nun die meisten Inhalte seines Accounts für andere zugänglich gemacht, inklusive Hunderter privater Fotos. Die Folgen dieser PR-Aktion dürften Zuckerberg sowie seinen Freunden und Familienmitgliedern wohl weniger schmecken.

Empfohlene Einstellungen

Vor einigen Tagen hat das Social Network die Privatsphäreneinstellungen für die Nutzer umgestellt - sie sollen übersichtlicher und einfacher zu bearbeiten sein. Jedem Nutzer, der sich seit der Änderung neu einloggt wird ein Fenster präsentiert, in dem er oder sie entweder die neuen Einstellungen oder die bisherigen wählen muss. Das Heikle daran: Facebook empfiehlt als neue Einstellungen, sämtliche Inhalte allen Nutzern zugänglich zu machen. Damit können nicht nur "Freunde" oder "Freunde von Freunden" sämtliche Fotos, Videos, Fanseiten, Status-Updates oder Co sehen, sondern auch Nicht-Facebook-User.

Öffentliche Status-Updates für Echtzeitsuche

Aus User-Sicht wäre logisch, dass grundsätzlich keine Inhalte außerhalb des Netzwerks sichtbar sind, bis man sie explizit freigibt. Aus Facebook-Sicht ist freilich das Gegenteil wünschenswert. Öffentlich zugängliche Status-Updates können von Suchmaschinen gefunden werden. Die Suche von Echtzeitinformationen wie es für Twitter-Updates mit Google und Bing bereits der Fall ist, ist "the next big thing" im Suchbusiness, das vor allem Werbekunden und Anzeigen einbringt.

Fotos veröffentlicht

Zuckerberg hat seinen Facebook-Scharen also vorgemacht, wie sie es tun sollten. "Für die, die sich darüber wundern, ich habe die meisten meiner Inhalte auf öffentlich gesetzt, damit die Leute sie sehen können. Einige meiner Inhalte habe ich privater gehalten, aber ich habe keine Notwendigkeit gesehen die Sichtbarkeit von Bildern mit meinen Freunden, meiner Familie oder meinem Teddy-Bären einzuschränken", schrieb der Jungmilliardär am Freitag auf seinem Profil. Ganz öffentlich sind seine Privatfotos zwar nicht, aber offenbar können sie auch von "Freunden von Freunden" gesehen werden. Das war jedenfalls ausreichend dafür, dass die Fotos am Wochenende die Runde im Web gemacht haben, berichtet der Spiegel. Die Blogger von Valleywag beispielsweise haben eine Auswahl ihrer Lieblingsfotos veröffentlicht. Ob das vor allem den von und mit Zuckerberg fotografierten Personen recht ist, wird in den Facebook-Einstellungen nicht abgefragt.

Kritik

Ob nun Zuckerberg seine Urlaubsfotos veröffentlicht und diese in Klatschblogs zerfleddert werden, kann dem 08/15-User eigentlich egal sein. Wenn Facebook mit dieser Aktion vorhatte, weitere User zu mehr Offenheit zu bewegen, so scheint das jedenfalls in die Hose gegangen zu sein. Vielmehr ist jedoch die Art und Weise zu kritisieren, wie Facebook seine Nutzer herauslocken möchte. Wer das Fenster mit den neuen Privatsphäreneinstellungen unbedacht wegklickt hat mit einem Mal sämtliche Informationen dem Web preisgegeben. (red)