Bukarest - Das Zentrale Wahlbüro in Bukarest hat mehr als die Hälfte der Stimmzettel neu ausgezählt, die bei der Präsidentschaftswahl am vergangenen Sonntag für ungültig erklärt worden waren. Von den 72.213 bisher überprüften Stimmzetteln stellten sich laut der Agentur ImpactNews 1.181, weniger als zwei Prozent, als gültig heraus. Insgesamt waren 138.476 Stimmzettel annulliert worden. Von diesen neuen gültigen Stimmen entfallen 629 auf den amtierenden Präsidenten und Wahlsieger Traian Basescu, die restlichen 552 auf seinen Rivalen, den Sozialdemokraten-Chef Mircea Geoana (PSD).

Offizielle Zahlen will das Zentrale Wahlbüro erst nach der kompletten Neuauszählung, am Montag um 15.00 Uhr bekanntgeben. Am vergangenen Sonntag hatte Basescu die Stichwahl um das Präsidentenamt mit einem Vorsprung von nur 0,66 Prozent vor seinem sozialdemokratischen Herausforderer Geoana gewonnen. Die Differenz entsprach etwa 70.000 Stimmen. Ursprünglich war Geoana in Nachwahl-Hochrechnungen vor Basescu platziert worden und feierte bereits seinen Wahlsieg.

Nach der Umkehrung des Wahlergebnisses zugunsten Basescus behauptete Geoana jedoch, der amtierende Präsident habe sein Mandat "gestohlen". Wegen "massiven Wahlbetrugs" erhob die PSD am Dienstag beim Zentralen Wahlbüro und dem Verfassungsgerichtshof Einspruch gegen das Wahlergebnis und forderte die Annullierung und Neuaustragung der Stichwahl. Der rumänische Verfassungsgerichtshof veranlasste am gestrigen Freitag eine Neuauszählung der ungültigen Wahlzettel. (APA)