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Beinahe wären die Kärntner für ihre zurückhaltende Spielweise belohnt worden. (Im Bild: Matthias Dollinger vs. Christian Schwegler/RBS) ...

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Doch dann schritt Michael Sollbauer (re) vollstreckend zur Tat.

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Das Auftaktspiel der 19. Fußball-Bundesliga-Runde hat am Freitagabend einen glücklichen 1:0-(0:0)-Heimsieg von Meister Salzburg über das abgeschlagene Schlusslicht Austria Kärnten gebracht. Die Entscheidung zugunsten des großen Favoriten brachte erst ein Eigentor von Innenverteidiger Michael Sollbauer, der eine Ulmer-Flanke in Minute 89 unglücklich ins eigene Gehäuse lenkte.

Damit übernahm der Titelverteidiger bis zu den Samstagsspielen die Tabellenspitze, die aber Rekordchampion und Herbstmeister Rapid bereits mit einem Remis im Heimspiel gegen SV Ried wieder zurückerobern kann. Kärnten muss dagegen mit nur sieben Zählern und mindestens zehn Punkten Rückstand auf den Vorletzten - derzeit der Kapfenberger SV - in die Winterpause.

Startelf wie gegen Sturm

Salzburg tat sich gegen das letzte Aufgebot der extrem ersatzgeschwächten Kärntner im Abschluss ähnlich schwer wie zuletzt beim 0:0 am vergangenen Sonntag in Graz gegen Sturm. Überraschenderweise bot Erfolgscoach Huub Stevens trotzdem dieselbe Startelf wie vor fünf Tagen auf.

Es fehlte vor allem die Durchschlagskraft in der Offensive. Vor den Augen von Fenerbahce-Co-Trainer Roland Koch, der unter den nur 9.300 Zuschauern in der Bullen-Arena zwecks Spielerbeobachtung weilte, entwickelte sich nämlich von Beginn weg ein Geduldspiel, in dem die Gastgeber in Hälfte eins Chancen in Hülle und Fülle ausließen.

Dauerfeuer

So schoss bereits in Minute vier ein abgefälschter Pokrivac-Fernschuss knapp am Gebälk vorbei, ebenso wie wenige Sekunden später ein Flankenschuss von Svento (5.) oder ein Tchoyi-Kopfball nach Freistoßflanke von Leitgeb (19.). Bei einem Schwegler-Versuch aus der Distanz war Kärnten-Schlussmann Weber auf dem Posten (16.).

Spätestens in Minute 30 hätte es 1:0 heißen müssen: Zunächst wehrte Kärnten-Verteidiger Kaufmann einen Janko-Kopfball vor der Linie mit dem Arm ab, doch Schiedsrichter Grobelnik übersah diese Regelwidrigkeit, im Nachschuss scheiterte Opdam aus kurzer Distanz, indem er Kaufmann anschoss. Eine knappe Minute später hämmerte Janko einen spektakulären Seitfallzieher nach Svento-Flanke an die Latte (31.).

Schlappe Bullen

Nach der Pause taten sich die Salzburger gegen die weiter total defensiv eingestellten Gäste, die ab der Mittellinie die Räume extrem eng machten, noch schwerer. Lediglich Tchoyi prüfte Weber aus kurzer Distanz (51.), während auf der Gegenseite Hierländer nach Sand-Vorarbeit mit seinem abgefälschten Distanzschuss für weit mehr Gefahr sorgte (56.).

Salzburg-Goalie Gustafsson zeichnete sich ein weiteres Mal bei einem abgefälschten Sand-Fernschuss aus, den er im zweiten Versuch noch in extremis vor dem heranstürmenden "Joker" Mario Kröpfl mit der Hand wegschlug (74.). Und der eingewechselte Pink vergab in Minute 88 alleinstehend vor Gustafsson den Matchball für den Außenseiter (88.), der im Gegenzug durch das unglückliche Tor von Sollbauer, der erstmals von Beginn weg spielte, noch verlor.  Salzburg-Trainer Huub Stevens: "Ich schäme mich ein wenig, dass wir die drei Punkte eingefahren haben. Kärnten hätte sich mehr verdient gehabt." (APA)

Red Bull Salzburg - SK Austria Kärnten 1:0 (0:0). Red Bull Arena, 9.300 Zuschauer, SR Gerhard Grobelnik.

Tor: 1:0 (89.) Sollbauer (Eigentor)

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Ulmer - Opdam (58. Nelisse) - Tchoyi (63. Chr. Kröpfl), Leitgeb, Pokrivac (69. Cziommer), Svento - Janko

Kärnten: H. Weber - Riedl, Sollbauer, Gramann, Prawda - Mair, Hierländer, Hinum, Kaufmann, Dollinger (70. M. Kröpfl) - Sand (86. Pink)

Gelbe Karten: Keine bzw. Sand