Wien - Die Krise am Arbeitsmarkt trifft die schlecht Ausgebildeten am härtesten, aber auch Akademiker müssen immer stärker um ihren Job zittern: Im November nahm die Zahl der Jobsuchenden Uni-, Akademie- und Fachhochschulabsolventen im Jahresvergleich um 28 Prozent oder um 2.379 auf insgesamt 10.885 Personen zu. Am stärksten betroffen mit einem Plus von 40 Prozent auf 1.049 Jobsuchende waren Betriebswirte, geht aus einer aktuellen Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) hervor.

Ebenfalls einen deutlichen Anstieg bei der Arbeitslosigkeit gab es bei den Juristen, und zwar um 25,6 Prozent auf 741 Jobsuchende. Bei den Medizinern nahm die Zahl der Betroffenen um 10,9 Prozent auf 376 Personen, bei den Psychologen um 19,8 Prozent auf 314 und bei den Publizisten um 23,5 Prozent auf 300 Arbeitsuchende zu. Mit einer Arbeitslosenrate von 2,4 Prozent gegenüber bundesweit 7,1 Prozent im November haben Akademiker aber das geringste Risiko, arbeitslos zu werden.

Wirtschaftliche Dienstleistungen werden abgebaut

Die Arbeitslosenrate bei Personen, die maximal einen Pflichtschulabschluss vorzeigen können, betrug Ende November bereits 17,6 Prozent gegenüber noch 15,9 Prozent in September.

Im Vergleich zu den Pflichtschülern haben Absolventen einer Lehre bereits ein deutlich niedrigeres Risiko, arbeitslos zu werden. Die Arbeitslosenrate lag mit 6,2 Prozent bereits unter dem Bundesschnitt. Von den insgesamt 257.745 Ende November gemeldeten Arbeitslosen hatten 45,5 Prozent oder 117.303 Betroffene lediglich eine Pflichtschule und 35,3 Prozent oder 90.868 Personen eine Lehre absolviert.

Absolventen einer berufsbildenden höheren Schule (BHS) verzeichneten im November eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent, bei den AHS-Maturanten betrug die Quote 3,6 Prozent und bei den Absolventen einer berufsbildenden mittleren Schule 3,4 Prozent.

Gestiegen ist die Beschäftigung in den vergangenen Monaten nach Branchen am stärksten in der Energieversorgung, und zwar um fast 13 Prozent. Ein deutliches Plus gab es auch in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen mit fast plus 7 Prozent und in der Sparte Erziehung und Unterricht (plus 6 Prozent).

Abgebaut wurde hingegen am stärksten im Bereich "sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen" (minus 9 Prozent), in dem die Arbeitskräfteüberlasser oder Leiharbeiter enthalten sind. In der Produktion ging die Beschäftigung um 7,4 Prozent zurück. (APA)