Für mehr als drei Viertel aller Österreicherinnen und Österreicher hat Weihnachten seinen eigenlichen Sinn verloren und es steht der Kaufrausch im Vordergrund. Das brachte eine Umfrage des Fonds Gesundes Österreich zutage, die marketagent online bei 502 Personen durchgeführt hat. Da die gleichen Themen schon 2004 abgefragt wurden, lassen sich auch interessante Trends feststellen.

„Die stillste Zeit" 

Wenn es nach Österreichern geht, sollte im Advent und zu Weihnachten prinzipiell mehr Wert auf den Zusammenhalt der Familie gelegt werden (91 Prozent), 85 Prozent meinen, es sollten Freundschaften und Bekanntschaften stärker gepflegt werden, 73 Prozent betonen, dass mehr an die Schwächeren der Gesellschaft gedacht werden sollte.
Die tatsächlichen Erfahrungen zeichnen allerdings ein anderes Bild. 2004 bekundeten noch 86 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, zu den Weihnachtsfeiertagen ausreichend Zeit für sich zu haben und um sich mit ihrem Partner und ihrer Familie wohlzufühlen; heuer waren es nur mehr 67 Prozent. Mit 18 Prozent fast verdoppelt hat sich in den letzten fünf Jahren der Anteil Jener, die „feiertagsbedingt häufiger mit dem Partner bzw. in der Familie streiten" (2004: 10 Prozent). 41 Prozent gehen die Verwandtschaftsbesuche zu Weihnachten „schon manchmal ordentlich auf die Nerven". 

Heuer erlebt nicht einmal mehr ein Viertel der Befragten den Advent tatsächlich als die „stillste Zeit" im Jahr, vor fünf Jahren waren es noch knapp mehr als die Hälfte. Im Dezember 2004 bekundeten 40 Prozent, dass „die Zeit vor Weihnachten häufig mit Stress und Hektik verbunden ist", heuer waren es schon 63 Prozent. Für mehr als drei Viertel der Österreicher hat „Weihnachten seinen eigentlichen Sinn verloren, weil der Konsumgedanke die Oberhand gewonnen hat".

Kein Wunder also, dass die Zahl derer, die dem Weihnachtstrubel am liebsten den Rücken kehren und in ferne Urlaubsdomizile flüchten würden, sich zwischen 2004 und 2009 von 18 auf 38 Prozent mehr als verdoppelt hat. 44 Prozent der Befragten sind dann auch froh, wenn der Weihnachtstrubel vorbei ist.

Gesundheit vom Christkind

Auch in punkto Gesundheit driften Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. „Bei den immateriellen Wünschen steht das Thema Gesundheit, auf das zusammengefasst 30 Prozent der Nennungen fallen, an erster Stelle" freut sich Hörhan über die Bedeutung, die die Menschen der Gesundheit beimessen. Der (Welt)Frieden, Glück, Zufriedenheit und Harmonie folgen danach. Bei materiellen Dingen werden, „mehr Geld, ein Lotto 6er, finanzielle Unabhängigkeit" herbeigesehnt.

„Alt wollen sie werden, gesund wollen sie bleiben, aber etwas tun dafür wollen sie nicht." sinnierte schon Sebastian Kneipp. Auch heute besitzt dieser Satz Gültigkeit. Nur beim Festessen ist ein  positiven Trend zu beobachten. Der Anteil jener, die zu Weihnachten zu viel und ungesund essen, ist um acht Prozentpunkte auf 49 Prozent gesunken. Aufgewogen wird das leider dadurch, dass sich immer mehr als Bewegungsmuffel outen: 2004 nutzten noch 53 Prozent der Befragten die Weihnachtstage für körperliche Bewegung, Sport oder lange Spaziergänge, heuer bekunden das nur mehr 32 Prozent. Die Zahl derer, die in den Weihnachtsfeiertagen zu viel Alkohol trinken, stieg in den letzten 5 Jahren von 11 auf 18 Prozent. „Mit unseren Angeboten unterstützen wir die Österreicher dabei, länger gesund zu bleiben. Auch an den Feiertagen haben das Gesundheitsportal gesundesleben.at und die Community-Homepage "Mein Herz und ich. Gemeinsam gesund." geöffnet. Dort können Interessierte rund um die Uhr Tausende Gesundheitstipps abrufen" so Hörhan. (red)