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Foto: APA/Hans Klaus Techt

Sollte es womöglich keine Lösung mehr für die Klimaproblematik geben, wäre vielleicht tatsächlich der letzte Ausweg darin zu suchen, sich mit Hochprozentigem die Birne zuzudröhnen, als gäb's kein Übermorgen. Insofern wäre der "Club 2" (Nationaldroge Alkohol) ein Diskussionsbeitrag zur (durch die laufende Klimakonferenz in Kopenhagen) gerade dominanten Katastrophenthematik gewesen.

Auffallend ist jedoch, dass andere TV-Sender sehr wohl noch die Hoffnung hegen, dass der Erdball nicht verloren ist. Jedenfalls muss man dies aus ihrer Diskussionsfreudigkeit ableiten. Am Mittwoch, während im "Club 2" also Wienerlied-Profi Roland Neuwirth singend den Alk-Talk eröffnete, gab es auf ATV eine "AmPunkt"-Runde, die den "Klimasünder Österreich" ansprach. Und auch bei ARD schien der journalistische Instinkt zu signalisieren, dass man dieser Tage an besagter Thematik nicht vorbeikommen dürfe. In Plasbergs "Hart aber fair" ging es unter dem Titel "Nach uns die Sintflut - wer will schon fürs Klima Verzicht üben?" denn auch schön ins Zentrum des Themas.

Das hat natürlich mit diesem Format zu tun: Fünf angriffige Gäste im Halbkreis; ein stehender Moderator, der Diskutanten ganz nahe rücken kann, falls es aus Disziplinierungsgründen nötig wird. Dazu Saalpublikum, Beiträge, die Plasberg auf Knopfdruck abrufen kann, und noch vieles mehr. Was nach Kraut-und-Rüben-Sendung klingt, funktioniert gut. Mittelfristig wünscht man sich vom ORF solch ein Format. Es wäre auch ein Beitrag zum Klimaschutz - unser Wegzappen kostet ja unnötig Energie. Für den Augenblick aber nur ein Hinweis: Die Klimakonferenz dauert bis 18.12. Genug Zeit also für ORF-Diskussionen, in die Wirklichkeit zurückzukehren! (Ljubiša Tošić/DER STANDARD/Printausgabe, 11.12.2009)