Salzburg  - Im Salzburger Tennengau steht eine Familie im Verdacht, den psychisch kranken 25-jährigen Sohn ans Bett gefesselt und misshandelt zu haben. Eine Ärztin der Christian-Doppler-Klinik hatte Anzeige erstattet, weil sie Verletzungen am Patienten bemerkt hatte. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen, berichtete ORF-Radio Salzburg.

Die Medizinerin hatte bei der Untersuchung des 25-Jährigen Verletzungen an Armen und Beinen festgestellt. Die Handgelenke waren wund gescheuert. "Der Patient habe angegeben, dass er aufgrund seiner psychischen Erkrankung von Familienangehörigen ins Bett gefesselt und auch misshandelt wurde", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Feichtinger. Diesen Vorwürfen gehe die Ermittlungsbehörde nun nach. Konkret wird gegen die beiden Eltern und einen um ein Jahr jüngeren Bruder ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft hat bereits ein gerichtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben, mit dem geklärt werden soll, ob die Verletzungen mit den Behauptungen des Mannes übereinstimmen.

Kurt Jelinek, Anwalt der Familie, bestätigte die Ermittlungen. "Es war nie die Absicht der Familie, ihren Sohn zu verletzen. Sie wollte ihn nur schützen." Außerdem steht für den Anwalt nicht fest, ob der jüngere Bruder überhaupt irgendetwas mit den Verletzungen des 25-Jährigen zu tun hat. (APA)