Hamburg - Wegen seiner Feuer- und Säurebeständigkeit galt Asbest in den 60er und 70er Jahren als Wunderfaser. Verwendung fand der weit verbreitete Stoff vor allem in der Bau- und in der Autoindustrie. Das Mineral wurde unter anderem zu Dachplatten, Fassadenverkleidungen, Bremsbelägen und Wasserrohren verarbeitet. Auch in älteren Haushaltsgeräten wie Elektrospeicheröfen, Toastern und Haartrocknern kann Asbest enthalten sein. Ende der 80er Jahre gerieten asbesthaltige Materialien wegen zahlreicher Todesfälle in Verruf.

Durch Bearbeitung und Zerstörung asbesthaltiger Produkte, aber auch durch klimatische Einflüsse, Alterung und Zerfall kann Asbeststaub in die Atemluft gelangen. Werden Asbestfasern eingeatmet, kann das zu einer chronischen Entzündung in der Lunge und zu Krebs führen. In der Theorie kann bereits eine einzige Faser ausreichen, um Krebs zu erzeugen. Das Risiko steigt, je länger und intensiver man den Fasern ausgesetzt ist. Wer mit Asbest in Kontakt kommt, hat nach rund zehn Jahren ein erhöhtes Risiko, an Asbestose zu erkranken. Eine geringe Menge eingeatmeter Fasern kann noch nach 30 Jahren Krebs auslösen.

Heute stellt Asbest vor allem ein Entsorgungsproblem dar. Da der Stoff fast universell eingesetzt wurde, wird es noch dauern, bis alle Gefahrenquellen beseitigt sind. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts war bekannt, dass das Einatmen von Asbeststaub krank macht. (APA)