Wien - Nachdem heuer erstmals seit Bestehen des Fachhochschulsektors die vom Bund pro Studienplatz bereitgestellten Mittel angehoben wurden, fordert nun die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Brigitte Jank, als Eigentümervertreterin der Fachhochschule (FH) Wien eine jährliche Valorisierung der Bundesmittel. Zudem würde die FH Wien angesichts des enormen Studentenandrangs gerne die Zahl ihrer Studienplätze ausbauen, doch aus dem Wissenschaftsministerium komme das Signal, dass in den nächsten Jahren keine weiteren Plätze genehmigt würden, so FH-Wien Geschäftsführer Michael Heritsch am Mittwoch in Wien.

Mindestmaß an Anpassung der Kosten

Die von den Bildungseinrichtungen geforderte permanente Weiterentwicklung müsse mit einem Mindestmaß an Anpassung der Kosten einhergehen, begründete Jank ihre Forderung nach Valorisierung. Und der Bedarf an zusätzlichen Plätzen zeige sich an den durchschnittlich sieben Bewerbern, die auf einen Studienplatz kommen. Wieviele Plätze der Bund fördert, ist im FH-Finanzierungs- und Entwicklungsplan festgelegt, der aktuell gültige läuft bis 2010. Laut Heritsch soll es aber keinen neuen derartigen Plan geben, weil im Wissenschaftsministerium derzeit an einem Gesamtkonzept für den Hochschulbereich gearbeitet wird.

Die FH-Wien, die 1994 mit dem Studiengang Tourismusmanagement gestartet ist, feiert heuer ihr 15-jähriges Bestehen.

ÖH sieht Baustelle

Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) sieht im gesamten FH-Sektor "eine bildungspolitische Baustelle". Die Studentenvertretung fordert die rechtliche Gleichstellung von FH- und Uni-Studierenden, etwa die Abschaffung von Studiengebühren an allen FH und die Einführung demokratischer Strukturen und studienrechtlicher Mindeststandards an den FH. So dürften FH-Studierende nicht einmal Einsicht in das Prüfungsprotokoll nehmen oder eine Kopie der Prüfungsunterlagen machen, kritisierte die ÖH in einer Aussendung. (APA)