Wien - Acht neue Doktoratskollegs hat der Wissenschaftsfonds FWF genehmigt und fördert diese Ausbildungszentren für den akademischen Nachwuchs mit insgesamt 17,3 Millionen Euro. Insgesamt werden 176 Doktoranden in den neuen Kollegs ihre Dissertation in einem qualitativ hochwertigen Umfeld als angestellte und bezahlte Jungforscher innerhalb von vier Jahren absolvieren können. Das gaben Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) und FWF-Präsident Christoph Kratky am Mittwoch in Wien bekannt.

"Qualitätssicherungsinstrument"

Kratky bezeichnete Doktoratskollegs als "Qualitätssicherungsinstrument für die Doktorandenausbildung" und hob hervor, dass unter den neugenehmigten Projekten drei aus dem Bereich Geisteswissenschaften seien. Für ein solches Kolleg schließen sich jeweils zwischen fünf und 20 hochkarätige Wissenschafter zusammen, um in einem klar definierten, möglichst disziplinenübergreifenden Forschungszusammenhang in organisierter Form Doktoranden auszubilden. Die Kollegs können maximal zwei Mal verlängert werden und somit eine Laufzeit von bis zu zwölf Jahren erreichen. Mit den neu genehmigten erhöht sich die Zahl der vom FWF geförderten Doktoratskollegs auf 28.

Populations-Genetik und diskrete Mathematik

Die neuen Doktoratskollegs, die aus 18 Anträgen ausgewählt wurden, widmen sich so unterschiedlichen Themen wie "Populations-Genetik" (Veterinärmedizinische Universität Wien), "Die Wissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext" (Uni Wien) oder "Vienna Graduate School of Economics" (Uni Wien), "Biomolekulare Technologie von Proteinen" (Universität für Bodenkultur Wien), "Stoffwechsel- und kardiovaskuläre Erkrankungen" (Medizin-Uni Graz, Uni Graz und Technische Universität Graz), "Rechnergestützte interdisziplinäre Modellierung" (Universität Innsbruck), "DART - Doctoral Program in Accounting, Reporting and Taxation" (Unis Graz und Wien sowie Wirtschaftsuniversität Wien) und "Diskrete Mathematik" (Technische Universität Graz).

Zusätzlicher Spezialforschungsbereich

Zusätzlich wurde ein Spezialforschungsbereich (SFB) zum Thema "Vienna Computational Materials Laboratory" mit einem Fördervolumen von 3,9 Mio. Euro genehmigt. Der neue SFB wird an der Uni Wien und der Technischen Universität Wien eingerichtet und widmet sich dem Thema Computer-Simulationen vor allem im Bereich der Materialwissenschaften. Zudem wurde ein laufender SFB sowie ein Nationales Forschungsnetzwerk (NFN) verlängert. (APA)