Peking - Mehr als vier Monate nach den Unruhen in der westchinesischen Provinz Xinjiang hat die Polizei weitere 94 Verdächtige festgenommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch berichtete, wurden die "Flüchtigen" bereits im November bei einer großangelegten Razzia der Polizei festgenommen. Sie werden demnach verdächtigt, Anfang Juli an den Unruhen in der Provinzhauptstadt Urumqi teilgenommen zu haben. Ob es sich bei den Festgenommen um Angehörige der Minderheit der Uiguren und Han-Chinesen handelte, war zunächst unklar.

Behörden: Fast 200 Tote bei Auseinandersetzungen

Sicherheitskräfte hatten am 5. Juli eine Demonstration von Uiguren in Xinjiang niedergeschlagen. Bei den folgenden Auseinandersetzungen wurden nach Behördenangaben fast 200 Menschen getötet und mehr als 1.600 verletzt, die meisten von ihnen waren nach offiziellen Angaben Han-Chinesen. Die chinesischen Behörden warfen "Separatisten" vor, die Unruhen geschürt zu haben, ohne dafür Beweise vorzulegen. Wegen der Unruhen wurden bereits 41 Angeklagte verurteilt, 17 von ihnen zum Tode. Neun Todesurteile wurden bereits vollstreckt. (APA)