"Temporäre Bewohner"

... bietet den BesucherInnen eine verspielte, manchmal ironische, manchmal meditative Umgebung, die oft auch zur aktiven Teilnahme einlädt: Die Jahresausstellung 2009/2010 im Salzburger Künstlerhaus zeigt bis 24. Jänner Positionen von zwölf KünstlerInnen des Kunstvereins. Neun der zwölf KünstlerInnen beziehungsweise KünstlerInnengruppen sind Frauen: Die Sicht auf "Vergänglichkeit, Beweglichkeit und Zerbrechlichkeit sowie das Entstehen einer neuen Hoffnung" wirkt daher durchaus weiblich.

Mit der Rumänin Raluca Voinea sorgte ebenfalls eine Frau als Kuratorin für die Auswahl aus den etwa 40 eingereichten Werken und Werkgruppen. Auch die Trägerin des mit 3.000 Euro dotierten Förderpreises ist eine Frau und zwar Birgit Pleschberger. 

Im Ausstellungskabinett zu sehen: Michaela Frühwirth. "Latitude"
Im CaféCult zu sehen: Margit Ann Berger. Neue Arbeiten

Link: Salzburger Kunstverein, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg; Dienstag bis Sonntag, 12 bis 19 Uhr

Foto: Eduard Constantin

Velvet Voices

Das Weihnachtskonzert der Frauen-a-cappella-Gruppe "Velvet Voices" gibt es am 20.12. um 11 Uhr im Porgy & Bess zu erleben. Mit "In the mood 4 christmas" gibt die 2002 gegründete österreichische Gruppe neben den swingenden American Carols auch traditionelle Weihnachtslieder und Gospels zum Besten. Die vier Sängerinnen Coretta Kurth, Gerda Rippel, Miriam Fuchsberger und Monika Trotz beherrschen das Handwerk des intonationsreinen Gesanges mit eigener Handschrift aus dem FF.

Link: Velvet Voices

Foto: Julia Wesely

Frauenliebe und erotische Lesungen

Aus ihrem neuen Buch "Frauenliebe. Berühmte weibliche Liebespaare der Geschichte" liest Hilde Schmölzer am Mittwoch, 16.12. um 19 Uhr im Literaturhaus (Zieglergasse 26 A, 1070 Wien). Die Autorin hat ein kulturgeschichtliches Buch über oft verdrängte Frauenbeziehungen geschrieben und erzählt in sieben Doppelbiographien (Bettine Brentano & Karoline von Günderrode, George Sand & Marie Dorval, Charlotte Bronté & Ellen Nussey, Auguste Fickert & Ida Baumann, Virginia Woolf & Vita Sackville- West, Gertrude Stein & Alice B. Toklas, Anna Freud & Dorothy Burlingham) über Glück und Unglück, Liebe, Begehren und Streit, über Konflikte, gegenseitigen Beistand, ein gemeinsames Leben und in kurzen Zwischenkapiteln über die jeweiligen historischen Zusammenhänge.
Außerdem lesen: Ilse Brem, Johannes Diethart, Brigitte Wiedl. Einführende Worte: Sidonie Binder

Am Donnerstag, 17.12. erwartet die Besucherinnen im Lila Tipp um 20 Uhr eine "erotische Lesung" mit den Schriftstellerinnen Helga Pankratz und Karin Rick. Pankratz liest aus dem unveröffentlichten Roman "Goi Weinreb und seine koshere Mishpoche" (Arbeitstitel), der viele frauen- und lesben-historisch und -politisch interessante Schilderungen und sehr wenige explizite Sex-Szenen enthält. Gerade diese Szenen aber wird Helga Pankratz herauspicken und vorlesen.
Rick liest aus ihrem soeben erschienenen Buch, "Chaosgirl", ihrem bislang leidenschaftlichsten Roman. Die Geschichte einer großen Liebe beginnt rasant und atemlos und galoppiert bis zur letzten Seite durch. Sex ist hier eng verknüpft mit den neuen Gefühlen.

Links: Hilde Schmölzer, mehr zum Chaosgirl, Lila Tip in der Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

Foto: Buchcover Chaosgirl

Zoe Leonard

"Photographs" ist die erste internationale Überblicksausstellung der amerikanischen Künstlerin Zoe Leonard. Neben frühen Arbeiten aus den 1980er und 1990er Jahren zeigt das MUMOK die zwischen 1998 und 2009 entstandene Werkserie "Analogue", mit der Leonard in 412 Fotografien sukzessiven Veränderungen des Stadtbildes und der Ökonomie im Zuge einer voranschreitenden Globalisierung nachgeht.

Seit über zwanzig Jahren schafft Leonard fotografische Aufnahmen, in denen die unscheinbaren Widersprüche unseres Alltags hervortreten und die die Spannungen zwischen Natur und Kultur, dem Lebendigen und Vergänglichen, sowie dem Lokalen und Globalen sichtbar werden. Leonards Schwarz-Weiß- und Farbfotografien faszinieren dabei insbesondere aufgrund ihres präzisen Blicks für Übersehenes und Details.

Zu sehen bis 21. Februar 2010.

Link: MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Foto: MUMOK/Zoe Leonard

Babykino im Dezember

Am Dienstag, 22. Dezember, 11 Uhr, wird Arnaud Desplechins "Un Conte de Noel" (F 2008) mit Catherine Deneuve in französischer OmU im Votivkino im Rahmen des Babykinos gezeigt.

Die Babys können mit in den Kinosaal genommen werden. Der Saal wird nicht ganz abgedunkelt und kann daher mit dem Kind im Arm ohne Stolpern kurz verlassen und wieder betreten werden. Der Ton ist etwas leiser als normal, um schlafende Kinder nicht zu wecken oder zu erschrecken. Vor der Vorstellung gibt es an der Bar Kaffee und Kuchen, Wickeltisch und ein Flaschenwärmer stehen zur Verfügung. Selbstverständlich herrscht Rauchverbot. Einheitspreis für die Karten: EUR 7,50.

Link: Babykino im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien

Foto: Filmstill Un Conte de Noel/Standard

Livechat - A Dialogue With the Netgirls

"Körperlichkeit dechiffrieren und soziokulturell geprägte Genderzuschreibungen gegen den Strich bürsten: Jakob Christof Fielhauer – alias Jay Cee Feelhower (JCF) – beschäftigt sich künstlerisch mit der Darstellung des (Frauen)Körpers im Internet. In seinen Arbeiten  untersucht er, wie Frauen sich selbst darstellen und wie sie von ihren Partnern ins Bild gerückt werden.

Er erzeugt Dialoge zwischen fiktiven Figuren, deren Geschlechterrollen er teilweise vertauscht. (...) Der männliche Blick auf den weiblichen Körper mündet allerdings in eine Reihe von Problemfeldern, die in Feelhowers Kunst stellenweise als Widersprüchlichkeit ihren Ausdruck findet. (...)" Christina Lammer

Die Zeitvertrieb Galerie präsentiert Feelhowers Projekt "Livechat - A Dialogue With the Netgirls" bis 31. Dezember.

Links: Zeitvertrieb, Kirchengasse 36, 1070 Wien; www.feelhower.com; Newalds Fotoblog

Foto: Einladung Ausstellung

Im Frauencafé

... steht Folgendes an: Mädchencafé jeden Mittwoch von 13 bis 18 Uhr für Mädchen ab 10 Jahren - Treffen, Quatschen, Freundinnen Kennenlernen, Basteln, Chatten, Surfen, Filme Schauen. Saft und Snacks gibt's gratis, Mittagsteller für 2 Euro, Essen selber mitbringen ist auch ok.
Mampfwerkstatt jeden 1. Sonntag im Monat ab 17 Uhr (all genders welcome), Bastelwerkstatt jeden 3. Sonntag im Monat ab 17 Uhr und der Feminist P*rn Club jeden letzten Sonntag im Monat um 19 Uhr (open for women and transgenders).

Link: Frauencafé Wien, Langegasse 11, 1080 Wien - jeden Donnerstag und Freitag von 18-24 Uhr geöffnet, Frauen, Lesben, Transgenders und Intersex Personen willkommen!

Foto: Standard/Hendrich

Verliebt, verzopft, verwegen

Katharina Lampert und Cordula Thym erzählen in ihrer Doku Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre. Endlich im Kino zu sehen ist der mit dem Publikumspreis für den "besten Dokumentarfilm" bei identities 2009 ausgezeichnete Streifen derzeit im Filmcasino und ab 14. Dezember im Top Kino Wien - angesichts des jenseitigen Entwurfs für eine angebliche rechtliche Gleichstellung kein Tag zu früh.

Im Mittelpunkt von "verliebt, verzopft, verwegen" stehen Interviews mit drei Zeitzeuginnen, die sich zu jener Zeit in der Szene bewegten und auf eloquente, unterhaltsame und erfrischend (selbst-)ironische Weise davon berichten, wie es war, sich schon in der Jugend als "anders" zu erleben und trotz der gesellschaftlichen Hindernisse und ohne positive lesbische Vorbilder ihre eigene Identität zu finden. Auch die "Hetero-Vergangenheit" vieler Lesben ist Thema. In ihrer fünfjährigen Recherche- und Überzeugungsarbeit erhielten die Filmemacherinnen zahlreiche Absagen auf Interviewanfragen. Dass es Lesben in Politik, Wirtschaft, Kultur, in Schulen gibt, ist eine Tatsache. Die Tendenz zur Unsichtbarmachung in der Gesellschaft jedoch auch – bis heute.

Link: Identities

Foto: Verliebt, verzopft, verwegen/Identities/DV8-Film

Kalkuliertes Chaos: Literaturkrabbelgruppe

In Deutschland sind Literaturkrabbelgruppen schon Kult, in Österreich ist das Konzept noch neu. Statt über Themen rund ums Baby unterhält man sich in der Literaturkrabbelgruppe über Literatur.

Die Buchhandlung Thalia in Wien 3 startete im Oktober die erfolgreiche heimische Premiere des "kalkulierten Chaos'" mit einer Einführung in das Leben und Werk von Martha Gellhorn. Die Veranstaltungen finden an Vormittagen statt; Handouts sorgen dafür, dass Eltern am Ball bleiben können. Es moderiert "Krimi-Mama", Autorin und Literaturaktivistin Therese Bauer.

Nächste Termine: 17. Dezember, 29. Jänner, 25. Februar, 25. März; jeweils um 10.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Link mit Details: Thalia Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1030 Wien

Foto: theresebauer.com

Slam B

Ab sofort findet der neue, monatliche Poetry Slam im Wiener Literaturhaus statt: Ein Poetry Slam ist keine klassische Lesung, sondern es handelt sich hierbei um einen literarischen Wettkampf, vor allem um die Gunst des Publikums. Es darf jede/r mitmachen, die/der sich vor Ort bei der Slammoderatorin anmeldet, mindestens zwei selbstverfasste Texte dabei hat und sich bereit erklärt, auf einer Bühne ihre/seine Performance (nicht länger als 5 Minuten) vor dem Publikum durch Applaus bewerten zu lassen.

Die Reihenfolge der Auftretenden wird gelost, die Höchstteilnehmerzahl wird auf 12 SlammerInnen beschränkt. Es sind keine Hilfsmittel (außer dem Blatt Papier mit dem eigenen Text), sowie sonstige Accessoires und Gesangseinlagen erlaubt.

Nach jeweils 3 TeilnehmerInnen ist das Publikum aufgefordert, ihre/n FavoritIn fürs Finale durch lautstarken Applaus zu bestimmen. Die 4 FinalistInnen kämpfen im Finale um die Stockerlplätze, viel Ruhm und natürlich auch kleine Anerkennungspreise.

Slam B ist ein abwechslungsreicher Abend, bei dem das Publikum nicht nur mitbestimmen kann, sondern dazu aufgefordert wird. Durch den Abend führt die Organisatorin und charmante Slammoderatorin Diana Köhle.

Termine: 18. Dezember, 15. Jänner 2010, 19. Feber 2010, 19. März 2010, 23. April 2010, 14. Mai 2010, 18. Juni 2010 jeweils 20 Uhr.

Link: www.slamb.at

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: www.slamb.at