Rangun - Die Militärjunta von Burma hat die ausgestreckte Hand der eingesperrten Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zurückgewiesen. Das Sprachrohr der Regierung, die Zeitung "Neues Licht von Burma", bezeichnete Suu Kyi am Mittwoch als unehrlich und bezichtigte sie der "Komplizenschaft mit regierungsfeindlichen Medien im Ausland". Suu Kyi hatte Junta-Chef Than Shwe in Briefen angeboten, sich mit der Regierung zusammen für die Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Burma und für die nationale Versöhnung einzusetzen. Die Junta war nie darauf eingegangen.

Image-Schaden für Regierung

Suu Kyi habe selbst die Sanktionen gefordert und sei bisher nicht von dieser Haltung abgewichen, betonte die Zeitung. Sie kritisierte auch, dass Suu Kyis Partei NLD den Inhalt der Briefe publik machte, bevor sie bei dem vor zwei Jahrzehnten an die Macht gekommenen Than Shwe eintrafen. Die Briefe "sind darauf angelegt, dem Image der Regierung zu schaden und ihr alle Schuld in die Schuhe zu schieben", heißt es in dem Artikel.

Suu Kyi lebt seit Jahren unter Hausarrest. Die Strafe wurde im August um 18 Monate verlängert. Damit kann sie sich vor den ersten versprochen Wahlen seit 1990 im kommenden Jahr politisch nicht betätigen. (APA)