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Sir Anthonis van Dyck, 1640

Foto: APA/EPA/SOTHEBY'S

London  - Für ein Kunstwerk des flämischen Malers Anthonis van Dyck ist am Mittwochabend in London ein Rekordpreis aufgestellt worden. Ein Bieter hat nach Angaben des Auktionshauses Sotheby's für das ovale Selbstporträt rund 8,3 Millionen Pfund (derzeit 9,2 Mio Euro) bezahlt. Experten hatten mit einem Drittel weniger gerechnet. Der höchste Preis für ein Gemälde des Barockmalers (1599-1641) lag zuvor bei drei Millionen Pfund. Van Dyck malte sich in diesem Werk wenige Monate vor seinem Tod. Das Selbstporträt befand sich fast 300 Jahre im Besitz der Grafschaft Jersey.

Höchste Summen auch für Raffael, Rembrandt und Domenichino

 Zwei lange nicht mehr öffentlich gezeigte Werke von Raffael und Rembrandt sind in London zu Rekordpreisen versteigert worden. Die Zeichnung "Kopf einer Muse" des italienischen Renaissance-Malers Raffael wechselte am Dienstagabend für 29,2 Millionen Pfund (32,2 Millionen Euro) den Besitzer, wie das Auktionshaus Christie's mitteilte. So viel war demnach noch nie für eine Papierzeichnung bei einer Versteigerung gezahlt worden. Das Auktionshaus hatte sich nur eine halb so hohe Summe für die Zeichnung versprochen.

Bei der Zeichnung handelt es sich um einen Entwurf aus dem Jahr 1508 für das Fresko "Parnassus", das Raffael im Auftrag von Papst Julius II. gemalt hatte. In den vergangenen 50 Jahren war die Zeichnung nur einmal öffentlich ausgestellt worden, und es war das erste Mal seit mehr als 150 Jahren, dass sie auf einer öffentlichen Versteigerung angeboten wurde.

Ein Rembrandt-Bild mit dem Titel "Brustbild eines Mannes mit in die Seiten gestemmten Armen" wurde in London für 20,2 Millionen Pfund (22,38 Millionen Euro) versteigert. Dies sei die höchste Summe, die je ein Rembrandt-Bild bei einer Versteigerung erzielt habe, erklärte Christie's. Das Porträt hatte der niederländische Maler Rembrandt van Rijn 1658 gemalt. Der erzielte Kaufpreis für das Porträt eines unbekannten Mannes spiegele "seine Bedeutung und seine Größe" wider, sagte der Christie's-Spezialist für alte Meister, Richard Knight.

Das Rembrandt-Gemälde war lange in Privatbesitz gewesen und laut Christie's seit 1970 nicht mehr öffentlich ausgestellt worden. Ersteigert wurde es von einem anonymen Käufer, der am Telefon mit geboten hatte. Der bisherige Rekordpreis für ein Rembrandt-Bild bei einer Auktion war Ende 2000 erzielt worden, als für das "Porträt einer Dame im Alter von 62 Jahren" 19,8 Millionen Pfund geboten wurden.

Ebenfalls einen Rekordpreis erzielte ein Gemälde vom Evangelisten Johannes des italienischen Barock-Malers Domenichino. Es wurde für 9,2 Millionen Pfund verkauft, so viel wurde noch nie für ein Domenichino-Bild auf einer Auktion bezahlt. Bei der Christie's-Auktion wurden noch zahlreiche weitere Werke alter Meister sowie von Künstlern aus dem 19. Jahrhundert versteigert. Mit einem Gesamtertrag von 68,4 Millionen Pfund übertraf die Versteigerung die Erwartungen der Organisatoren. (APA)