Lahore/Peshawar - Bei Anschlägen sind in Pakistan am Montag mindestens 44 Menschen getötet und über 150 weitere teils schwer verletzt worden. Das teilten die Behörden am Montag mit. 34 Menschen wurden getötet, als auf einem belebten Markt in Lahore zwei Bomben explodierten. In Peshawar wurden mindestens zehn Menschen getötet, als sich ein Attentäter vor einem Gerichtsgebäude in die Luft sprengte.

Der erste Sprengsatz wurde nach Polizeiangaben vor einer Bank gezündet, der zweite 30 Sekunden später vor einer nahe gelegenen Polizeistation. Nach den Detonationen gingen mehrere Geschäfte in Flammen auf. Da viele Menschen im Flammeninferno eingeschlossen waren, befürchteten die Behörden einen weiteren Anstieg der Opferzahl. Sie berichteten von rund 100 Verletzten. Unter den Toten war laut einem Polizeibeamten auch ein zwei Jahre altes Kind. In der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt Lahore wurden heuer bereits fünf weitere Anschläge verübt, bei denen 70 Menschen ums Leben kamen.

Wenige Stunden zuvor riss ein Selbstmordattentäter in Peshawar mindestens zehn Menschen in den Tod. Behördenangaben zufolge fuhr der Mann in einer Rikscha vor das Gericht und versuchte, zu Fuß in das Gebäude zu gelangen. Als ihn die Sicherheitskräfte daran hinderten, habe er seinen Sprengsatz gezündet.

Radikale Islamisten haben in Pakistan in den vergangenen Wochen zahlreiche Anschläge verübt, bei denen mehr als 400 Menschen getötet wurden. Sie reagierten damit auf die Großoffensive der Streitkräfte gegen die Taliban in Süd-Waziristan an der afghanischen Grenze. Erst am Freitag waren bei einem Angriff auf eine Moschee in Rawalpindi 40 Menschen getötet worden, darunter Offiziere. (APA)