Wien  - Von Minaretten kann hier, im Islamzentrum Dammstraße in Wien-Brigittenau, zwar keine Rede sein: Die unscheinbare Moschee. die über einen Hinterhof zugänglich ist, verrät von außen betrachtet nichts von ihrer Existenz. Dennoch sorgte das Kulturzentrum des Vereins ATIB bereits für jede Menge Aufregung - zuletzt im vergangenen Mai, als rund 700 Menschen gegen dessen Ausbau auf die Straße gingen.

Weitere Demo möglich

Der Baubeginn wird frühestens Ende 2010 und damit mit drastischer Verzögerung beginnen. Das seit 1996 bestehende Zentrum beinhaltet Seminar- und Gebetsräume und soll im Zuge der Erweiterung um drei Etagen aufgestockt werden, wo etwa Büros, Wohnungen und ein Kindergarten einziehen werden. Trotzdem ist das Vorhaben der "Bürgerinitiative Dammstraße" seit jeher ein Dorn im Auge - weitere Aktionen sind geplant. So ist für Ende März 2010 eine Großveranstaltung im 1. Bezirk vorgesehen, die sich mit der Frage "Sind Moscheen Zellen für Parallelgesellschaften?" beschäftigen soll, wie Hannelore Schuster, Initiatorin der Bürgerinitiative, gegenüber der APA ankündigte. Die Organisation einer weiteren Demo halte man sich zudem offen, hieß es.

Zu einem "Tag der Nachbarschaft" am 12. Dezember hat indes die Schura-Moschee im Bezirk Leopoldstadt geladen. Ziel der Veranstaltung sei "das gegenseitige Kennenlernen bzw. die Vertiefung der nachbarschaftlichen Beziehungen und damit verbunden der Abbau von eventuell bestehenden Unklarheiten und Vorurteilen", wie in der Einladung betont wird. Das Gebetshaus hatte in der Vergangenheit immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt: Ein dort tätiger Imam war wiederholt mit Extremismus- und Hetz-Vorwürfen gegen Israel im Zuge des Freitagsgebets konfrontiert worden. (red, APA)