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Abgesehen von internationalen Enttäuschungen und nationalen Verbal-Entgleisungen läuft es für Grün-Weiß nach Plan.

Foto: APA/ Rubra

Wien - Rekordmeister Rapid Wien war am zweiten Advent-Wochenende der große Gewinner der 18. Runde, mit der die Fußball-Bundesliga die Halbzeit erreicht hat. Nachdem die Hütteldorfer am Samstag mit dem 3:1-Heimsieg über den Kapfenberger SV erstmals seit der Meistersaison 2004/05 den Herbsttitel eingefahren hatte, bauten sie am Sonntag durch das 0:0 des Titelverteidigers RB Salzburg in Graz gegen Sturm ihren Vorsprung auf zwei Punkte aus.

"Es Kasperl dürfts sagen was wollts"

Trotz dieses Erfolges lagen bei Rapid-Coach Peter Pacult nach dem Match die Nerven blank, er fuhr Sky-Reporter Matthias Folkmann nach dem Spiel im Interview an: "So viel Blödheit, wie Sie da erzählen, ist schon grenzenswert!" Grund für den Ärger war, dass Sky-Reporter Folkmann zuvor im Interview mit Verteidiger Markus Katzer gemeint hatte, Pacult sei der Herbstmeistertitel egal, was dieser als "eine bodenlose Frechheit" bezeichnete und ihn zu der Aussage verleitete: "Es Kasperl dürfts sagen was wollts."

Am kommenden Wochenende haben die Rapidler eine gute Chancen, auch die "Winterkrone" zu holen. Die Pacult-Truppe hat die bessere Tordifferenz (plus 25) und SV Ried zu Gast, die Salzburger (plus 19) haben mit Schlusslicht Austria Kärnten ebenfalls Heimvorteil. Näher an die "Bullen" herangerückt ist die Wiener Austria. Der Cupsieger, der zum nationalen Jahreskehraus zu Sturm Graz muss, weist nach dem 2:0 in Ried nur noch einen Zähler Rückstand auf die Mozartstädter auf.

Stevens: "Nicht alle zu 100 Prozent bei der Sache"

Diesen gefiel die Grazer Nullnummer überhaupt nicht, obwohl sie nun schon sieben Runden (3-4-0/8:3 Tore) ungeschlagen sind. "Wir sind enttäuscht, weil wir hier drei Punkte machen wollten. Die Leistung war auch enttäuschend, es waren nicht alle zu 100 Prozent bei der Sache", kritisierte Defensivmann Barry Opdam, dessen Landsmann Huub Stevens zu dem Schluss kam: "Beide Mannschaften haben auf 0:0 gespielt."

"Es ist typisch, dass nach Europacup- und den Länderspielen die Spieler nicht mehr so frisch sind. Aber so, wie meine Mannschaft aufgetreten ist, kann man nicht gewinnen", meinte der Bullen-Trainer, dessen Grazer Kollege Franco Foda mit dem Remis leben kann. "Wir hatten gute Momente, wollten gewinnen. Mit einem Punkt bin ich alles in allem zufrieden,", sagte der Deutsche, dessen Elf seit fünf Runden (0-2-3/3:7) sieglos ist. Torhüter Gratzei und Kapitän Hölzl sahen dennoch eine Steigerung der "Blackies".

Acimovic einmal mehr Matchwinner

Der bereits 27. Doppelpack der Liga-Saison wurde im Innviertel registriert, wo Milenko Acimovic mit seinem vierten Double, dem zweiten gegen die SV, zum Matchwinner von Austria Wiens 2:0 avancierte. Der Slowene bescherte den Violetten nach drei Auswärtsniederlagen in Serie das erste Erfolgserlebnis in der Fremde. Für die Rieder, die nach 354 Minuten wieder ein Verlusttor hinnehmen mussten, war es erst die zweite Niederlage in den jüngsten 27 Heimspielen seit 30. August (1:2 Sturm Graz).

"Das war eine gute Leistung vom Anpfiff weg, ein wichtiger Sieg und der Gegner in entscheidenden Phasen glücklos," resümierte Austria-Feldherr Karl Daxbacher, der ob des nächsten Gegners keine Euphorie aufkommen lassen möchte. Dass die Violetten auf dem heißen Rieder Boden im 25. Duell mit der SV den erst fünften Sieg einfuhren, macht dennoch Mut. "Das Bemühen war da, die Qualität hat gefehlt", bemerkte hingegen Rieds Trainer Paul Gludovatz.

Kärnten: Ein Punkt nach fünf Niederlagen

Wie in Graz gab es auch in Klagenfurt zwischen Austria Kärnten und dem LASK (1:1) keinen Sieger. Das Schlusslicht hat nach fünf Niederlagen in Serie wenigstens den ersten Punkt geholt, ist aber jetzt elf Runden (0-3-8) sieglos und die Athletiker seit zehn Partien (0-5-5) ohne vollen Erfolg. "Wir haben zwei Punkte verloren und den einen Zähler verdient," befand Joze Prelogar nach seiner zweiten Partie als Kärnten-Coach.

"Das war ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Hälften. Wir haben die erste von der Spielanlage her bestimmt, später uns um den Lohn der Arbeit gebracht, weil wir nach dem Ausschluss von Bubenik nur noch zu zehnt waren. Der eine Punkt war unser Minimalziel, das haben wir erreicht", resümierte LASK-Trainer Matthias Hamann. Roman Wallner hatte die Gäste mit seinem 66. Bundesliga-Tor in Führung geschossen und hält nun bei 14 Saison-Treffern. Damit liegt der Steirer nur ein Tor hinter seinem persönlichen Saisonrekord (als Rapid-Stürmer 2001/02 15 Tore in 36 Runden). (APA/red)