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So mancher will noch bis März durchhalten und das Audimax besetzen. Zur Demo am Samstag kamen über 1000 Menschen.

Foto: APA/HERBERT P. OCZERET

Immer mehr Raum wird ihnen weggenommen - deswegen besetzten die Studenten Sonntagvormittag ein Gebäude in der Universitätsstraße in Wien-Alsergrund.

Gedacht war, dort die Kritische und Solidarische Universität (KriSU) Wien einzurichten. Das Gebäude gehört aber nicht der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft), die sonstige öffentlichen Gebäude verwaltet, sondern ist Privatbesitz. Also zogen sie ab.

Weiter Solidarität für die Studierenden

Die Eröffnung der KriSU soll weiter vorangetrieben werden. Auf der Homepage der Initiative finden sich zahlreiche Solidaritätsbekundungen - unter anderem auch aus Indien.

Solidarisch zeigten sich bei der Demonstration am Samstag Wien Kurden und Obdachlose. Nach Angaben der Polizei haben 1000 Menschen den Demonstrationszug gebildet. Die Besetzer sprachen von 1500 bis 5000 Teilnehmern.

"Illegitime" Besetzung

Die Besetzungen der Hörsäle an sich werden von einigen Dekanen als "illegitim" bezeichnet. Sie forderten am Samstag aber die Regierung und das Parlament auf, eine konsequente Finanzierung der Studienplätze entsprechend dem gesellschaftlichen Bedarf sicher zu stellen, heißt es vonseiten des Chemie-Dekans Bernhard Keppler und des Dekans der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Heinz Mayer.

Durchhalten wollen manche Studierende sogar bis März, schreiben die Salzburger Nachrichten. Dann findet in Wien die Jubiläumsfeier zum Bolognaprozess statt. Ein Ende der Proteste ist aus Sicht der Studierenden nicht absehbar.

Senat der Med-Uni Graz unterstützt Forderung nach Finanzierung

Unterstützung finden die Studierenden beim Senat der Med-Uni Graz. Dieser hat in sein konstituierenden Sitzung eine ordentliche Finanzierung des Hochschulsystems gefordert. Man habe "tiefstes Verständnis für die Forderung und das Unbehagen der Studierenden in Bezug auf eine Verbesserung ihrer Studiensituation und begrüßt die derzeitigen Diskussionen, ausgehend von den aktuellen Studierendenprotesten und Bewegungen in Österreich, über eine Reform des Bildungswesens. Wir unterstützen deren Forderung nach einer massiven substantiellen Aufstockung der finanziellen Mittel der Universitäten und treten für sofortige Verbesserungen ein", heißt es in einer Aussendung.

(red, derStandard.at, 7. Dezember 2009)