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Tausende kamen zur Beisetzung Victor Jaras

Foto: AP/Candia

Santiago de Chile - Mehr als 36 Jahre nach seiner Ermordung durch das Pinochet-Regime in Chile ist der Sänger Víctor Jara erneut beigesetzt worden. Der kommunistische Künstler, der den von Augusto Pinochet 1973 gestürzten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende unterstützte, war am Tag des Putsches von Militärs verschleppt, gefoltert und dann erschossen worden. Sein Leichnam war im Juni exhumiert worden, um die Umstände seines Todes zu untersuchen. Tausende Menschen erwiesen Jara am Samstag in Santiago die letzte Ehre.

Jaras Lieder wie "Te recuerdo Amanda", "Plegaria del Labrador" oder "El cigarrito" wurden durch den kubanischen Sänger Silvio Rodríguez, die argentinische Sängerin Mercedes Sosa und ihre spanischen Kollegen Joan Manuel Serrat und Ana Belén unsterblich. Jaras Witwe, die Britin Joan Jara, sagte bei einer Gedenkfeier am Freitag: "Chile hat mir das Schönste im Leben gegeben und genommen."

An der am Donnerstag begonnenen Totenwache und der Beisetzung nahmen hunderte Künstler, Hochschullehrer, Arbeiter und Menschenrechtler teil. "Er lebt immer noch unter uns und ich fühle, dass diese Ehrung notwendig war, auch 36 Jahre später", sagte die Vorsitzende der Vereinigung der Angehörigen von verschleppten Verschwundenen des Pinochet-Regimes, Viviana Díaz. (APA)