München - Der Siemens-Konzern hat nach der Einigung mit Ex-Konzernchef Heinrich von Pierer über Schadenersatz in Millionenhöhe weiterhin Ärger mit anderen ehemaligen Vorständen. Der frühere Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger habe die Siemens-Forderung von vier Millionen Euro Schadenersatz für die Korruptionsaffäre abgelehnt und stattdessen nur eine sechsstellige Summe als symbolische Buße angeboten, berichtete das Magazin "Spiegel".

Mit Neubürger sowie mit dem Ex-Vorstand Thomas Ganswindt wird sich das Unternehmen voraussichtlich vor Gericht auseinandersetzen müssen. Ihnen stehen noch vor der Siemens-Hauptversammlung im Jänner Schadenersatzklagen ins Haus. Gegen beide Ex-Manager laufen strafrechtliche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München.

1,3 Milliarden Euro verschwunden

Siemens hatte den früheren Managern vorgeworfen, bei den Geschäften des Unternehmens nicht genau genug hingeschaut und so das System aus schwarzen Kassen und fingierten Beraterverträgen begünstigt zu haben. Darüber sollen über Jahre hinweg rund 1,3 Milliarden Euro in dunklen Kanälen verschwunden und als Schmiergeld zur Erlangung von Aufträgen im Ausland eingesetzt worden sein. Pierer hatte dies zwar zurückgewiesen, sich aber trotzdem zur Zahlung bereiterklärt. Dem Vernehmen nach soll er fünf Millionen Euro zahlen. (APA)