Foto: FAYAZ KABLI

Wenn uns der Herbst weiter so gewogen bleibt, dann ist eh alles in Ordnung, und wir können den dringend nötigen Aromafix auch weiterhin im Gastgarten des Indian Pavilion am Naschmarkt verinnerlichen. Im Inneren geht es nämlich eng zu. Wenn die Tage so verdammt kurz werden, muss man sich das Licht eben in Form hochklassig südlichen Essens zuführen.

Nur ein Tipp: Die cremige Linsensuppe mit Kardamom macht das auf unvergleichlich delikate Weise; aber auch das Lamm-Korma heizt einem ganz ordentlich ein - und zwar mit ganz wenig Chili! Das Problem am ung'schaut besten Inder der Stadt ist bekanntlich, dass er immer dann dicht macht, wenn die Zeit des Abendessens naht.

Dafür ist Ashok Chandihok das rare Beispiel eines Wirten, der auch ein Familienleben hat. Was nur wenige wissen: Wer die grandiosen Currys, Byrianis und Dhals der Speisekarte des Indian Pavilion auf die Dauer gar zu gut kennt, der kann jederzeit eine ganz private Erweiterung der Speisekarte ordern: Einfach zwei Tage vorher Bescheid geben, schon legt Chandihok etwa Lammkoteletts in himmlische Tandoori-Marinade ein, schmurgelt ein konkurrenzlos gutes Chicken Tikka Masala oder sonst eine Feinheit, die auf der Karte wegen der Kleinheit des Lokals keinen regulären Platz findet. (corti/Der Standard, Printausgabe 05.12.2009)