Tel Aviv - Weil eine Schauspielerin eine knappe halbe Stunde bei der Aufführung raucht, haben in Israel Nichtraucher ein Theater geklagt. Sie wollen von der Bühne in Haifa umgerechnet etwa 700.000 Euro Schadenersatz. Diese Summe soll an die 3.800 Besucher gehen, die das Stück bereits gesehen haben oder bis zum Ende der Spielzeit noch besuchen, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post" am Freitag. Ein Sprecher des Theaters sagte, man werde alle Rechtsmittel prüfen, sobald die Klage eingegangen sei.

Geklagt hat demnach der Vorsitzende des Anti-Raucher-Rates. Die Kläger führen an, die Szene in dem Stück "The Old Neighborhood" des US-Autors David Mamet hätte auch mit einem Zigarettenersatz gespielt werden können. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, eine Zigarette in der Hand zu halten, ohne sie anzuzünden. Das Theater habe das jedoch abgelehnt. Damit sei die Gesundheit der Schauspieler und der jeweils bis zu 158 Zuschauer gefährdet worden.

Das oberste Gericht in Israel hatte vor drei Jahren einer Frau umgerechnet rund 200 Euro zugesprochen, weil sie in einem Restaurant Zigarettenqualm ausgesetzt worden war. In Israel gilt an öffentlichen Orten ein strenges Rauchverbot. (APA)