Was folgt ist ein Gerät, das eigentlich so ganz und gar nicht in die Geek-Ecke will, hat doch der Hersteller einigen Aufwand getrieben, um den Betrieb möglichst von den Komplexitäten vorherrschender Computerkonzepte zu befreien. Doch ähnlich wie beim One Laptop per Child (OLPC) X1 garantieren sowohl Softwarehintergrund als auch gerade der Versuch neue Wege zu beschreiten das Interesse der Nicht-Zielgruppe am Litl Webbook.
Elegante Ansätze
Das Interface gibt sich - ähnlich wie bei Intels Moblin - extrem reduziert, klassische UI-Element wie Icons oder Menüs fehlen gänzlich. Das Webbook ist vollkommen auf die Online-Nutzung ausgerichtet, entsprechen werden lokal gerade mal 2 GB an Daten gespeichert, die Systemsoftware aktualisiert sich unbemerkt selbsttätig im Hintergrund. Ein weiterer Schwerpunkt ist das einfache Tauschen von Inhalten mit anderen NutzerInnen, Bilder und Musik werden direkt von Gerät zu Gerät weitergereicht, ganz ohne Anklicken von Links oder ähnlichen Zwischenschritten.
Präsentation
Neben dem Betrieb als Webbook lässt sich der 12-Zoll große Litl auch fast ganz aufklappen und so als eine Art digitaler Bilder- oder Video-Rahmen betreiben, auch für Wetter und Nachrichtenanzeige neben dem Bett eignet sich das Gerät somit. Die Bedienung funktioniert in diesem Modus wahlweise über ein eingebautes Scrollrad oder per Fernbedienung, die Inhalte lassen sich mittels HDMI auch auf einem Fernseher darstellen. Für Geek aber wohl das befreiendste Feature: Die jenseits von Forentrollen verhasste Caps-Lock-Taste gibt es beim Litl nicht.
Und wieder mal: Linux / GNOME
Hinter dem hübschen Äußeren läuft übrigens ein angepasstes Linux-System, viele der verwendeten Technologien kommen auch beim GNOME-Desktop zum Einsatz, was nicht weiter verwundern darf: Arbeitet doch unter anderem der ehemalige Red Hat Desktop-Chefentwickler mittlerweile bei Litl. Bei all der Begeisterung darf natürlich ein kleiner Dämpfer zum Abschluss nicht fehlen: Ist das Litl Webbook doch mit einem Listenpreis von 699 US-Dollar preislich eher hoch angesiedelt, vor allem wenn man bedenkt, dass sich ein Teil des Reizes erst bei der Verwendung mehrere Geräte voll entfaltet.