Wien  - Die börsenotierte Ostholding der Raiffeisen Zentralbank, Raiffeisen International (RI), will ab 2010 eine neue Direktbank für jene Länder Mittel- und Osteuropas anbieten, die bereits EU-Mitglieder sind. Die in Gründung befindliche neue RI-Tochter mit Sitz in Wien werde unter österreichischer Lizenz tätig sein und rund 30 Mitarbeiter beschäftigen. Die Lizenz habe die Finanzmarktaufsicht (FMA) bereits erteilt, teilte Raiffeisen International in einer Aussendung am Donnerstag mit.

Aufgrund des Prinzips des "einheitlichen europäischen Passes" könne die neue Bank nach Notifikation bei den lokalen Aufsichtsbehörden auch in anderen EU-Märkten auftreten, hieß es. In der gesamten EU nützen bereits knapp 30 Prozent der Privatkunden das Direktbanking. In den neuen EU-Mitgliedstaaten liege dieser Anteil im Schnitt um 10 Prozentpunkte darunter, erklärte ein RI-Sprecher auf APA-Anfrage. Die Investitionskosten gab er nicht bekannt.

Von den neuen EU-Mitgliedstaaten ist die Slowakei beim Internet-Banking am weitesten: Dort nutzen rund 24 Prozent der Privatkunden das Online-Banking. Experten rechnen damit, dass die neue RI-Tochter dort Mitte 2010 starten könnte. Den größten Nachholbedarf hat laut einer EU-Statistik Bulgarien (2 Prozent). (APA)