London - In Großbritannien sterben einer Studie zufolge jährlich bis zu 10.000 Krebspatienten, weil ihre Krankheit zu spät festgestellt wurde. Die Zahl der rechtzeitigen Diagnosen sei viel zu niedrig, erklärte der Leiter der staatlichen Krebsvorsorge, Mike Richards. Eine frühere Erkennung der Krankheit könne jährlich zwischen 5000 und 10.000 Leben retten, sagte er unter Berufung auf eine Studie über die in Großbritannien am häufigsten tödlich verlaufenden Krebsarten: Lungen-, Darm- und Brustkrebs.

Patienten wollen Arzt nicht behelligen

Eine der Gründe für die oftmals zu späte Diagnose sei die typische Zurückhaltung vieler Patienten, ihren Arzt wegen vermeintlicher "Zipperlein" zu behelligen, sagte Richards. Diesen Eindruck bestätigt eine weitere britische Krebsstudie, wonach 40 Prozent der Briten einen Gang in die Praxis aus Sorge hinauszögern, die Zeit ihres Arztes zu verschwenden.

Laut der Studie starben 2007 knapp 35.000 Briten an Lungenkrebs und 16.000 weitere an Darmkrebs. Dem Brustkrebs fielen rund 12.000 Frauen zum Opfer. Die Ergebnisse sollen in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift "British Journal of Cancer" veröffentlicht werden, Auszüge erschienen bereits in der Zeitung "The Guardian". (APA)