Rom - Die Regierung Berlusconi drängt Fiat zur Verstärkung der Produktion in Italien, um die vom Autobauer geplante Schließung des sizilianischen Werks in Termini Imerese zu verhindern. "Wir wollen, dass alle Fiat-Werke in Italien effizient arbeiten", sagte Industrieminister Claudio Scajola nach einem Treffen mit Fiat-Chef Sergio Marchionne am Dienstag in Rom. Der neue industrielle Entwicklungsplan Fiats soll am 21. Dezember mit der Regierung und den Gewerkschaften besprochen werden.

Marchionne bestritt, dass Fiat auf die geplante Einstellung der Autoproduktion auf Sizilien ab 2011 verzichten könnte. "Wir haben es klar ausgedrückt. Ab Ende 2011 wird auf Sizilien kein Fiat-Auto mehr produziert", bestätigte Marchionne am Dienstag. Allerdings soll das Werk nicht komplett geschlossen werden, sondern andere Aktivitäten jenseits des Automobilgeschäfts verfolgen.

Am Standort auf Sizilien sind rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigt. 600 weitere Personen arbeiten für die Zuliefererindustrie. Nach Angaben des Fiat-Chefs koste die Produktion eines Autos auf Sizilien zwischen 800 und 1.000 Euro mehr als in anderen Produktionswerken. Er machte Infrastrukturprobleme für die hohen Kosten verantwortlich. Alle sechs Produktionsstätten in Italien zu erhalten sei wegen der eingebrochenen Autoverkäufe nicht möglich.

400 Millionen Euro wollen das Industrieministerium und die Region Sizilien jetzt investieren, um die Infrastrukturmängel auf Sizilien zu beheben. Sie hoffen, somit Fiat zum Verzicht auf den Abbau von Termini Imerese zu überreden. Gegen die geplante Schießung von Termini Imerese ist es bereits wiederholt zu Belegschaftsprotesten gekommen. (APA)