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Die Tage bis 10. Dezember stehen noch unter dem Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

Foto: APA/SPÖ

 Wien - "Nein zu Gewalt an Frauen" - unter diesem Motto haben sich am Dienstag im Parlament Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und die Frauensprecherinnen aller Fraktionen des Nationalrates gemeinsam präsentiert. Man sei sich einig, dass man alles daran setzen müsse, um der Gewalt "eine klare Grenze" zu setzen, so Prammer. Anlass für das gemeinsame Auftreten ist die internationale Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen", die vom 25. November bis zum 10. Dezember begangen wird.

Österreich sei zwar Vorreiter gegen Gewalt an Frauen, aber man dürfe sich diesbezüglich nicht ausruhen, sagte die NR-Präsidentin. Der UNO-Entwicklungsfonds für Frauen (UNIFEM) hat zum Thema Checklisten erarbeitet und ruft weltweit zu einem verstärkten Engagement auf. Die NR-Präsidentin will am 10. Dezember im Parlament gemeinsam mit UNIFEM zur Unterstützung aufrufen.

Absicherung der Frauenhäuser

Die Vertreterinnen traten vor allem für die gesetzliche und finanzielle Absicherung sowie den Ausbau von Frauenhäusern in Österreich ein. Laut SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm sind über 90 Prozent der Gewaltopfer Frauen, nach Angaben von Amtskollegin Dorothea Schittenhelm haben 48 Prozent der Betroffenen Kinder, die somit ebenfalls zu Opfern werden. Bei 11.879 registrierten Fällen von Gewalt im Vorjahr habe es 6.566 Wegweisungen gegeben, so Schittenhelm.

Judith Schwentner von den Grünen erklärte, dass laut einem niederösterreichischen Leitfaden rund 25 Prozent der Gewaltopfer ein Spital aufsuchen - eine entsprechende Ausbildung von ÄrztInnen und Pflegepersonal sei also wichtig, um Folgen von Gewalt zu erkennen. Die Wirtschaftskrise sei auch Auslöser von Gewalt gegen Frauen, ein nationaler Aktionsplan sei gefordert.

Laut FPÖ-Frauensprecherin Carmen Gartelgruber gibt es das Problem der Zwangsheirat auch hierzulande - sie forderte eine Beratungsstelle für muslimische Frauen, in die auch islamische Geistliche einbezogen werden sollten. BZÖ-Amtskollegin Martina Schenk betonte, auch Medien müssten sich überlegen, welche Frauenbilder sie vermitteln. (APA)