Moskau - Die russischen Ermittler beim Anschlag auf den "Newski Express" vom vergangenen Freitag haben nach eigenen Angaben in der Nähe des Tatorts zahlreiche Beweise sichergestellt. Gefahndet wird Moskauer Medien zufolge nach vier Verdächtigen, von denen teils Phantombilder vorliegen. Als Drahtzieher der Bluttat wird der zu islamistischen Terroristen übergelaufene Ex-Soldat Pawel Kossolapow gesucht. Kossolapow war als "Russlands gefährlichster Terrorist" am Dienstag auf der Titelseite einiger Moskauer Zeitungen abgebildet. Ihm werden Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida nachgesagt.

Aus Angst vor neuen Terroranschlägen verschärft Russland die Sicherheitsvorkehrungen an der wichtigsten Bahnstrecke Moskau-St. Petersburg sowie anderen Gleisanlagen. Außerdem würden nach dem jüngsten Attentat auf den "Newski Express" Bahnhöfe und Vorplätze stärker kontrolliert, sagte Vize-Innenminister Michail Suchodolski nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag. Bei der Bluttat vom Freitag waren mindestens 26 Menschen getötet worden. Etwa 100 der mehr als 650 Passagiere des voll besetzten Luxuszuges wurden verletzt.

Kremltreue Kräfte und Gewerkschaften haben für diesen Mittwoch in Moskau eine Anti-Terror-Demonstration mit 15.000 Teilnehmern angekündigt. Der seit 2007 bereits zweite Anschlag auf den "Newski Express" war das schwerste Attentat auf ein ziviles Ziel außerhalb der russischen Konfliktregion Nordkaukasus seit fünf Jahren. Die islamistischen Rebellen streben im Kampf gegen russische Sicherheitskräfte nach einem unabhängigen Kaukasus-Emirat. Am Montag hatten Terroristen einen Anschlag auf die Bahnstrecke in der Teilrepublik Dagestan verübt. Dabei wurde niemand verletzt. (APA/red)