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Wer in Wien in ein Spital geht, braucht künftig neben der E-Card auch einen gültigen Lichtbildausweis.

Fotos: APA

Ab Mittwoch, werden die Wiener beim Besuch in einem städtischen Spital ersucht, neben ihrer E-Card auch einen gültigen Lichtbildausweis mitzunehmen. Ziel der Maßnahme sei es, im Interesse aller Patienten und des Sozialsystems die Person, die eine E-Card vorlegt, eindeutig identifizieren zu können, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Krankenanstaltenverbundes (KAV). Laut dem Büro von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely soll damit einer missbräuchlichen Verwendung vorgebeugt werden. Bisher sei E-Card-Betrug noch nicht sehr häufig vorgekommen.

In den Ambulanzen der Spitäler werden die Besucher mittels Plakaten auf die Maßnahme aufmerksam gemacht. Personen ohne Ausweis werden nicht abgewiesen: Ist beim Check-In im Spital gerade kein solcher zur Hand oder handelt es sich um einen medizinischen Notfall, wird dies jedoch auf den Aufnahmepapieren vermerkt.

Die Maßnahme soll in erster Linie der Patientensicherheit dienen. "Wenn damit auch Missbrauch von E-Cards verhindert wird, soll es mir recht sein", sagt Marhold. Es lasse sich jedoch nicht quantifizieren, wie oft jemand mit einer fremden E-Card behandelt werde, räumt der KAV-Chef ein.

Auch beim Hauptverband liegen keine Zahlen vor. "Wir tauschen pro Jahr rund 450.000 Karten aus, weil sie defekt sind, gestohlen oder verloren wurden", schildert Hauptverbandssprecher Dieter Holzweber. Diese E-Cards würden sofort gesperrt. Missbrauch, etwa wenn jemand seine Karte verborgt, könne nie ganz ausgeschlossen werden. Wenn ein Ausweis verlangt werde, würde dies erschwert. (APA/red/DER STANDARD, Printausgabe, 2. Dezember 2009)