Wien - "So macht man aus Zugfahrern Autofahrer" , sagt Maria Vassilakou. Die Kritik von Wiens Grünen-Chefin am neuen Fahrplan der ÖBB, der ab 13. Dezember gilt: "Züge fallen aus, und die Wartezeiten für Pendler und Pendlerinnen werden noch länger." Vassilakou hat gemeinsam mit den grünen Klubobfrauen Grete Krojer (Burgenland), Madeleine Petrovic (Niederösterreich) sowie Verkehrssprecherin Gabriele Moser am Montag die grünen "ÖBB-Aktionstage" gestartet. An 32 Bahnhöfen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland werden noch bis 2. Dezember Protestkarten an Pendler verteilt, "mit dem Ziel, schärfstens zu protestierten, weil die ÖBB ihr Angebot, anstatt es zu verbessern, drastisch verschlechtern" , erklärte Vassilakou bei einer Pressekonferenz in Wien.

Längere Intervalle

"In Wien wird es außerdem zu wesentlichen Verzögerungen und Unannehmlichkeiten durch die Bahnhofsausbauten kommen" , sagte Vassilakou. Rund zehn Prozent der Züge auf der Westbahn würden gestrichen, auf der Schnellbahnstrecke in Wien komme es zu Neun-Minuten-Intervallen statt bisher maximal 7,5 Minuten.

Moser forderte ein Sonderinvestitionsprogramm zur schnellen Beseitigung von Kapazitätsengpässen im Bahnverkehr, den viergleisigen Ausbau zwischen Meidling und Mödling und zwischen Simmering und Stadlau sowie durchgehend 160 Stundenkilometer auf der Nordbahn. (fern, APA/DER STANDARD-Printausgabe, 1.12.2009)