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Unentschieden im Kräftemessen zwischen Salzburg und Rapid.

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Zickler, der den verletzten Janko ersetzte, hatte seine Chancen, Tor glückte dem Deutschen keines.

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Salzburg - Nein, die Meisterschaft wurde am 29. November 2009, dem ersten Adventsonntag, natürlich nicht entschieden. Vor dem Match zwischen den laut Tabelle und überhaupt besten österreichischen Fußballmannschaften, also Meister Red Bull Salzburg und dem punktegleichen Spitzenreiter Rapid, sprachen die beiden Trainer, Huub Stevens und Peter Pacult, von einer Momentaufnahme. Banale, aber richtige Sätze waren zu hören, als Beispiel sei diese Weisheit angeführt: "Wichtig ist, wer nach 36 Runden Erster ist."

Beide Teams probten indirekt auch für die drohende große Welt, die Europa League am Mittwoch. Salzburg empfängt Lazio Rom, Rapid gastiert beim Hamburger SV. Und Tennislegende Thomas Muster durfte am ersten Adventsonntag, kaum 24 Stunden nach seinem Triumph über Sybille Bammer, den Ankick vornehmen. Als Alternative hätte sich Stevens aufgedrängt, der feierte den 56. Geburtstag. Aber das wäre unlustig und semiprofessionell gewesen, quasi eine Zumutung für 23.600 Zuschauer. Die Zahl bedeutete übrigens Salzburger Liga-Rekord.

Marc Janko konnte nicht mittun, seine Leiste zwickte, Franz Schiemer fehlte auch, Jankos Leiste war Schiemers Oberschenkel. Beide könnten aber gegen Lazio einlaufen. Als Geringschätzung von Rapid soll und darf das nicht interpretiert werden. Steffen Hofmann, das Um und das Auf der Wiener, machte hingegen mit, seine Oberschenkelverhärtung hatte sich rechtzeitig enthärtet.

Das Spiel entwickelte sich langsam, aber doch, das Tempo war recht hoch, die Fehlerquote nicht unbedingt niedrig. Oft kam der letzte Pass nicht an, manchmal war es bereits der vorletzte. Wirklich gute Chancen gab es weder hüben noch drüben, die Torleute Eddie Gustafsson und Helge Payer flogen kaum durch die Strafräume. Salzburg war um einen Hauch besser, speziell Christoph Leitgeb bemühte sich um Ordnung und Druck. Alexander Zickler, Jankos Ersatz, ließ Gefahr erahnen. Sofern man sämtliche Fantasien und guten Willen bündelt.

Doppeltausch

Nach der Pause blieb es zunächst unspektakulär, die einen respektierten die anderen, die anderen die einen. Die Gastgeber erspielten sich dann aber doch eine relativ deutliche Überlegenheit, Rapid wurde zeitweise eingeschnürt. Pacult nahm quasi als Höhepunkt einen Doppeltausch vor (69.). Einschnüren heißt nicht einpacken, es blieb beim 0:0. Rapid hätte nach einem Foul an Nikica Jelavić schon vor der Pause einen Elfer bekommen können, dafür schoss Dušan Švento ein Tor für Salzburg (87.), das wohl nicht abseits war. Das Spitzenspiel war glücklicherweise nur eine Momentaufnahme, Rapid verteidigte die Tabellenführung. Abgerechnet wird später. (Christian Hackl, DER STANDARD, Printausgabe, Montag, 30. November, 2009)

Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien 0:0.
Red Bull Arena, 23.600 Zuschauer, SR Schörgenhofer.

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Ulmer - Opdam - Tchoyi (80. Nelisse), Leitgeb (84. Cziommer), Pokrivac, Svento - Zickler

Rapid: Payer - Kulovits, Soma, Jovanovic, Katzer - Heikkinen (70. Dober), Pehlivan - Trimmel (69. Gartler), Hofmann, Kavlak - Jelavic

Gelbe Karten: Sekagya, Zickler bzw. Dober