Innsbruck - Ein freilebender Wolf hat im Oktober in Tirol insgesamt zwölf Schafe gerissen. Das hat eine DNA Analyse nun bestätigt. Das Tier stammt aus einer italienischen Wolfspopulation, hieß es Freitagabend in einer Aussendung des Landes Tirol. Es sei wahrscheinlich, dass er sich nach wie vor in der Region aufhalte. Es wurden im vergangenen Monat aber keine besonderen Vorkommnisse gemeldet.

Durch die Analyseergebnisse eines Speziallabors im schweizerischen Lausanne sei die Vermutung bestätigt worden. Der Wolfsnachweis komme für den Bärenbeauftragten Martin Janovsky von der Landesveterinärdirektion weder überraschend, noch sei die Nachricht bedrohlich. "Von einem Wolf geht nach menschlichem Ermessen kein Sicherheitsrisiko aus", beruhigt der Experte.

Es sei der erste Wolfsnachweis seit 1956. In Vorarlberg sei heuer im August direkt an der Schweizer Grenze ein Wolf bestätigt worden. Im Kanton Graubünden wurden in den letzten Jahren mehrere Wölfe nachgewiesen. Wölfe seien ganzjährig geschonte Wildtiere, die gemäß den europäischen Naturschutzbestimmungen unter strengem Schutz stünden.

"Aus den Erfahrungen des 20. und 21. Jahrhunderts wird deutlich, dass der Wolf für Menschen keine Gefahr darstellt", sagt Janovsky. Nicht nur das Sicherheitsrisiko, auch das Schadenspotenzial ist gering, da sich die Schafe zu dieser Jahreszeit im Stall, und nicht auf den Weiden und Almen befinden. Trotzdem müsse darauf hingewiesen werden, dass sich jedes Wildtier, wenn es in die Enge getrieben werde oder verwundet sei, zur Wehr setze und Menschen verletzen könne. (APA)