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Foto: Reuters/DOWNING

"Laut unserem Geheimdienst hat Saddam Hussein mindestens drei Doppelgänger. Präsident Bush soll das folgendermaßen kommentiert haben: ,Drei Doubles? Das sind dann ja sechs Leute!'"

Oder: "In Kalifornien, ist eine Rhetoriklehrerin in Schwierigkeiten geraten, weil sie ihre Studenten dazu ermutigte, gegen den Irakkrieg zu demonstrieren. Der Schulleiter war völlig außer sich und sagte: "Dies den jungen Menschen beizubringen, wäre Aufgabe des Französischlehrers gewesen."

Oder: "Jüngsten Geheimdienstberichten aus Pakistan zufolge ist Osama Bin Laden permanent unterwegs und wird dabei ständig von zehn Mitarbeitern begleitet. Das kuriose Resultat: Bin Laden wird permanent mit Jennifer Lopez verwechselt."

Dass wir solche Statements der US-Startalkmaster und Komiker Jay Leno (Bild) und Conan O'Brien im Fernsehen nicht mehr miterleben dürfen, verdanken wir der Programmphilosophie von NBC Europe. Wie vor mehreren Monaten an dieser Stelle bereits bedauert, wurden Leno und O'Brien kurzerhand aus den hierzulande einsehbaren Programmschienen entsorgt. Stattdessen gibt's jetzt GIGA bis zum Abwinken: Junge Menschen, die am Computer diverse Abknallspiele testen. Man fragt sich jetzt: War das Zufall? Früher war es jedenfalls erfrischend zu sehen, dass man auch in den US-Medien noch über eine gewisse Selbstironie verfügt.

Stattdessen, jetzt besonders penetrant: Kriegs- und Actionspiele. Und als einzige Alternative, auf Sat.1: Harald Schmidt. (cp/DER STANDARD, Printausgabe vom 2.4.2003)