Der spanische Mobilfunkbetreiber Telefonica Moviles hat seine Pläne für ein Geschäft mit der dritten Handygeneration UMTS in Österreich anscheinend doch noch nicht ganz aufgegeben. Für Telefonica sei es vorstellbar, künftig mit anderen in Österreich tätigen UMTS-Anbietern zusammenzuarbeiten oder auch UMTS-Betreiber zu übernehmen, sagte Telefonica Moviles-Vorstandsvorsitzender Antonio Viana-Baptista in Madrid.

Kooperation oder Übernahme

Diese Marktstrategie hinsichtlich einer Kooperation oder Übernahme eines lokalen UMTS-Betreibers werde auch in anderen Ländern wie Deutschland, Italien und in der Schweiz verfolgt, betonte Viana-Baptista. Telefonica Moviles werde allerdings seine kurzfristigen Expansions- und Investionspläne auf Spanien, Mexiko und Brasilien konzentrieren.

116,3 Millionen Euro

Telefonica hatte im November 2000 in Österreich um 116,3 Mio. Euro eine UMTS-Lizenz ersteigert, dann aber den österreichischen Markt nicht mehr aktiv bearbeitet. Brancheninformationen zufolge baut Telefonica in Österreich derzeit kein UMTS-Netz auf. Nach Meinung des Telekom-Regulators Georg Serentschy ist es aber noch immer denkbar, dass Telefonica über Networksharing die Mindestvorgaben erfüllt. Alle UMTS-Lizenzinhaber müssen in Österreich spätestens bis Ende 2003 35 Prozent der Bevölkerung mit UMTS abdecken.

UMTS-Mindestauflagen

Sollte Telefonica die UMTS-Mindestauflagen nicht erfüllen, wird zunächst eine Pönale fällig. Sollte der spanische Konzern, der 2002 einen Rekordverlust von 5,6 Mrd. Euro verbucht hatte, definitiv kein UMTS-Netz aufbauen, fällt die Lizenz an die Republik Österreich zurück.

In Spanien will Telefonica flächendeckend mit UMTS-Anwendungen ab 2004 starten. (APA)