Innsbruck - Die börsenotierte Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) hat im mit 31. Dezember zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2002 ein um 10,8 Prozent niedrigeres EGT von 35,9 Mio. Euro verzeichnen müssen. Das Betriebsergebnis legte um 0,3 Mio. auf 64,6 Mio. Euro zu. Die Bilanzsumme wurde um 180,4 Mio. Euro auf rund 5,648 Mrd. Euro gesteigert. Diese Zahlen gab das Unternehmen am Dienstag bei seiner Bilanzpressekonferenz in Innsbruck bekannt.

2001 lag das EGT noch bei 40,3 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern kam 2002 auf 28,093 Mio. Euro, der Risikoüberschuss auf 38,918 Mio. Euro. Pro Aktie wurde eine unveränderte Dividende in der Höhe von 1,16 Euro in Aussicht gestellt.

Wie vom BTV-Management betont wurde, liegt das Bankinstitut als Regionalbank deutlich gegen den europäischen Trend: Die Eigenkapitalrentabilität sei im europäischen Durchschnitt seit 1999 um ein Fünftel gesunken und zuletzt bei 10,7 Prozent gelegen. Die BTV sei im Mittel der vergangenen vier Jahre dagegen bei 16,0 Prozent gelegen. Bei der Cost-Income-Ratio behaupte sich die BTV mit 56,5 Prozent im guten Mittel und habe damit über die vergangenen vier Jahre sowohl im österreichischen als auch im europäischen Spitzenfeld gelegen.

Die Steigerung der Bilanzsumme wurde auf die Forderungen an Kunden zurückgeführt, die um 194 Mio. Euro oder 5,1 Prozent auf über vier Mrd. Euro gestiegen seien. Dabei hätten die größten Zuwächse mit Kreditvergaben an die Industrie und an den privaten Wohnbau erzielt werden können.

Der Anteil der Fremdwährungsfinanzierungen sei im Jahresabstand leicht zurückgegangen. Auf Grund der Devisenkursentwicklungen hätten viele Kunden vom Japanischen Yen in den Schweizer Franken oder den Euro gewechselt.

Die Spareinlagen wurden um 8,4 Prozent gesteigert und überschritten erstmals die 1-Mrd.-Euro Grenze. Inklusive der auf Sparkonten veranlagten Kundengelder erreichte die BTV bei den Sparprodukten einen Zuwachs von 26,7 Prozent.

Insgesamt sei 2002 für die Banken ein sehr schwieriges Jahr gewesen, das von rückläufigen Inlands- und Exportumsätzen sowie stark fallenden Zinsen geprägt wurde. Durch die zurückgehende Investitionstätigkeit in Österreich habe sich auch das Kreditwachstum verlangsamt. Die Euro-Bargeldeinführung habe im Fremdenverkehrsland Tirol zu hohen Ertragseinbußen im Valutengeschäft geführt. Das Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute weise im Jahr 2002 durchschnittlich ein Minus von acht Prozent aus. Erwartet werde, dass das EGT branchenweit um 34 Prozent unter den Vorjahresergebnissen liegt. (APA)