Seoul/Pjöngjang - Ein angeblicher neuer Raketentest Nordkoreas über dem Gelben Meer hat am Dienstag für Verwirrung gesorgt. Die Meldung wurde inoffiziell bestätigt, aber offiziell dementiert. Aus US-Verteidigungskreisen hieß es, eine Anti-Schiffs-Rakete sei getestet worden. Das japanische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe sich offenbar um eine Rakete mit einer Reichweite von bloß 60 Kilometern gehandelt.

Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte demgegenüber, es gebe "keine Anzeichen" für einen derartigen Test. Das Gelbe Meer liegt zwischen der koreanischen Halbinsel und China. Die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Washington sind wegen des Streits um das nordkoreanische Atomprogramm stark belastet. Zuletzt hatte Pjöngjang am 24. Februar und am 10. März Raketen ins Japanische Meer abgeschossen.

Nordkorea hat den USA vorgeworfen, als Vorbereitung zu einem Angriff erneut Aufklärungsflugzeuge in seinen Luftraum geschickt zu haben. Allein im März hätten die USA mehr als 220 Spionageflüge über der koreanischen Halbinsel durchgeführt, hieß es am Dienstag in einem von der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap abgehörten Bericht des Staatsradios in Nordkorea. (APA/sda/dpa/reuters)