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Auf Bermuda erfreut sich Queen Elizabeth noch großer Beliebtheit.

Foto: Reuters/Hans Deryk

Kingstown - Die Wähler im karibischen Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen haben am Mittwoch (Stimmlokale von 12.00 bis 22.00 Uhr MEZ geöffnet) zu entscheiden, ob sie die britische Königin Elizabeth II. weiter als Staatsoberhaupt haben wollen. 20 Jahre nach der Unabhängigkeit von Großbritannien sieht der Vorschlag für eine Verfassungsänderung vor, die Monarchie abzuschaffen und stattdessen die Republik mit einem Präsidenten an der Spitze einzuführen.

Außerdem sieht die neue Verfassung eine Reform des Justizwesens vor, nach der nicht mehr der Geheime Rat der Königin, sondern der 2001 eingerichtete Karibische Gerichtshof als Höchstinstanz dienen soll.

Sowohl die regierende Unity Labor Party (ULP) als auch die oppositionelle New Democratic Party (NDP) befürworten die republikanische Staatsform. Die NDP hat aber zur Ablehnung der Vorlage aufgerufen, weil sie dafür eintritt, dass der Präsident nicht wie darin vorgesehen vom Parlament, sondern direkt von der Bevölkerung gewählt wird. Premierminister Gonsalves wirft der Opposition vor, unter dem Einfluss ausländischer Mächte zu stehen.


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Damit die Verfassungsänderung im Referendum angenommen wird, ist nach der Zustimmung des Parlaments auch eine Mehrheit von zwei Dritteln der 97.000 registrierten Wähler erforderlich. Bei der letzten Wahl im Dezember 2005 erreichte die Regierungspartei ULP 55,26 Prozent der Stimmen, die NDP kam auf 44,68. Königin Elizabeth II. hält sich zurzeit in der Region auf, um am Donnerstag am Commonwealth-Gipfel in Trinidad teilzunehmen. (red/APA/AP)