Wien - Das deutsche Medienhaus Axel Springer (Bild, Die Welt) baut seine Beteiligung an der größten türkischen Mediengruppe Dogan aus. Der Konzern erwirbt 29 Prozent der Dogan Yayin Holding, die unter anderem die Tageszeitungen Hürriyet und Milliyet herausgibt. Der Springer Verlag will im Zuge einer Kapitalerhöhung einsteigen, der Preis für die Beteiligung soll bei umgerechnet 161 Millionen Euro liegen, teilte Axel Springer am Donnerstag in Berlin mit. Voraussetzung sei, dass ein Steuerverfahren gegen Dogan erfolgreich beigelegt wird. Im vergangenen Jahr hatte Axel Springer die Übernahme von knapp 9,1 Prozent an Dogan angekündigt. Europas größtes Zeitungshaus besitzt bereits 25 Prozent an Dogan TV.

Die Dogan-Gruppe steht im Visier der türkischen Behörden, nachdem Dogan-Medien über einen Spendenskandal im Umfeld von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogans islamisch-konservativer Partei AKP berichtet hatten.

Die OMV hat deswegen auch die ursprünglich geplante Komplettübernahme des türkischen Tankstellenbetreibers Petrol Ofisi auf Eis gelegt. Grund sind Steuernachforderungen, mit denen sich der Mehrheitseigner von Petrol Ofisi, die Dogan Holding, herumzuschlagen hat. "Das ist derzeit viel zu heiß", hieß es in der OMV auf Anfrage des Standard. (stro, dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 20.11.2009)